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OBERTHULBA: Labor vergrößert sich mit Millionenprojekt

OBERTHULBA

Labor vergrößert sich mit Millionenprojekt

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    Qualitätsprüfung: Täglich werden im Institut Romeis verschiedene Wässer und Lebensmittel untersucht.
    Qualitätsprüfung: Täglich werden im Institut Romeis verschiedene Wässer und Lebensmittel untersucht. Foto: Foto: Gerd Schaar

    Den Keimen in den trinkbaren Wässern, dem mikrobiologischen Innenleben in Spirituosen, Soft-Getränken und Lebensmitteln ist das Institut Romeis täglich auf der Spur. Beratung, Service und eine Versuchsbrauerei sind weitere Standbeine dieses 1975 durch Peter Romeis gegründeten Labors.

    Nicht nur die Aufgabenbereiche, sondern auch das Auftragsvolumen für die momentan 30 Mitarbeiter stiegen im Laufe der Jahre. Nach Laborneubauten in den Jahren 1984 und 1991 gab es 2004 einen Erweiterungsbau am Laborgebäude an der Schlimpfhofer Straße im Gewerbegebiet Oberthulba. Ein Jahr danach wurde die Versuchsbrauerei errichtet. Mittlerweile platzt das Institut Romeis aus allen Nähten.

    So wurde heuer im März mit dem Bau eines zweiten Gebäudes begonnen, das in diesem Jahr noch in Betrieb genommen werden soll. Bei einem Pressetermin wurde es jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt.

    „Mit diesem Neubau kommen wir in der Mikrobiologie ein gehöriges Stück weiter“, freut sich Laborchef Romeis. Die bereits vorhandene Laborfläche von 900 Quadratmetern soll bald um 600 erweitert werden – mit der Option einer Erweiterung um nochmals 600 Quadratmeter, bestätigt der Unternehmer. Eine Dreiviertelmillion Euro sei in das Projekt investiert worden. Zuzüglich der Geräteausstattung mit Kosten von 250 000 Euro sei die Million erreicht, so Romeis. Ob auch die Anzahl der Mitarbeiter ansteigen wird, stehe noch nicht fest. „Die vorhandenen Arbeitsplätze sind jedenfalls sicherer geworden“, sagt Romeis.

    „Ich bin das erste Mal hier zu Gast“, stellte Landrat Thomas Bold während der Betriebsführung durch Geschäftsführerin Ingrid Schmittnägel fest. Er war beeindruckt von der Aufgabenvielfalt des Instituts und freute sich, dass solche Laboruntersuchungen auch die Qualitätsabsicherung der Rhöner Lebensmittelprodukte garantieren helfen.

    Bold öffnete alle gedanklichen Türen für die Idee der regionalen Vermarktung – möglichst mit erfolgreichen Synergieeffekten wie zum Beispiel mit der Bionade. Ihm gefiel auch die kleine Versuchsbrauerei, die zum Beispiel ein Jubiläumsbier zum 40-jährigen Bestehen des Landratsamtes brauen könnte.

    Nicht nur die permanente Produktionsuntersuchung der Mineralwasserbetriebe aus dem Landkreis Bad Kissingen gehört zum Tagesgeschäft des Instituts Romeis. Dort landen auch die Trinkwässer der umliegenden Kommunen zur regelmäßigen Überprüfung. „Wenn auch die Untersuchungswerte des öffentlichen Wasserkreislaufes in Ordnung sind, so liegt es meist an den Bedingungen der Wasserleitungen ab dem Hausanschluss in den Gebäuden, ob es zur Verkeimung kommen kann“, erläutert Mikrobiologe Dr. Gero Beckmann. Hauptsächlich seien ältere Häuser und Gebäude nach Leerständen betroffen.

    „Wenn das Warmwasser nicht mindestens 55 Grad hat, wachsen die Legionellen zu Schleimschichten in den Wasserrohren an“, weiß Beckmann von solchen Befunden in 20 Prozent seiner Untersuchungen. Im Kaltwasser seien die Legionellen weniger aktiv und würden ein Schläfer-Dasein fristen. In die Wasserrohre würden diese Keime schon bei der Installation kommen, wenn die Rohre nicht davor geschützt werden. Den Handwerkern sei diese Problematik oft nicht bewusst. Die Legionellen greifen die Lunge des Menschen an und führen zu Erkrankungen, die mitunter tödlich enden.

    Längst hat sich das Institut Romeis auch als Forum für Fachseminare entpuppt, was besonders Dr. Alexander Zöller von der IHK Würzburg-Schweinfurt interessierte. So gibt es Praxisseminare mit Fachwissen, Beratung und Analytik zu den Themen Mikrobiologie, Mineralwasser, Sensorik und Brauereiwesen. Insbesondere der Bier-Querdenker-Workshop liegt Peter Romeis am Herzen: „Nach langen Jahren hat man den Einheitsgeschmack der Großbrauereien satt und geht jetzt zu hochwertigster Brauqualität in kleineren Mengen über. Im Extremfall darf dann die Flasche auch mal 200 Euro oder mehr kosten.“

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