Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bad Kissingen
Icon Pfeil nach unten
Bad Brückenau
Icon Pfeil nach unten

STAATSBAD: Letzter Aufruf für die Villa Maria

STAATSBAD

Letzter Aufruf für die Villa Maria

    • |
    • |

    „Ein gewisser Ärger kommt schon auf.“ – Die Villa Maria ist kein Lieblingsthema von Gerhard Kretschmer von der Immobilien Freistaat Bayern in Würzburg. Das schöne, aber seit langem ungenutzte Gebäude, das seit 1905 dem Freistaat Bayern gehört, beschäftigt ihn schon lange.

    „Wenn mir irgendeiner ein vernünftige Lösung vorschlägt“, sagt Kretschmer und gibt zu verstehen, dass er über alles mögliche zu reden bereit ist. Aber da schon so viele Jahre vergangen sind und die Villa noch immer keinen neuen Besitzer und eine sinnvolle Nutzung gefunden hat, ist Kretschmer ratlos.

    Es gibt eine ganze Liste Hinderungsgründe, die die meisten Ideen zunichte machen. Das Haus liegt im Heilquellenschutzgebiet und durch die Nähe zur Sinn auch im Hochwassergebiet. Es hat keine Parkplätze, und noch unglücklicher ist, dass es keine eigene Zufahrt hat. Weitere Schwierigkeiten, einen Käufer zu finden, sieht Gerhard Kretschmer darin, dass das Gebäude in einem schlechten Zustand ist und auch noch die Versorgungsleitungen gekappt worden sind.

    Auch wenn Gerhard Kretschmer für jede Idee offen ist, stellt sich bei ihm eine „gewisse Ratlosigkeit“ ein. Den aktuellen Versuch, die Ausschreibung im Immobilienangebot der Immobilien Freistaat Bayern, sieht er als letzten Versuch, für das Gebäude einen Käufer und eine Nutzung zu finden. Wenn dieser letzte Versuch nicht fruchtet, „dann geht es nochmal in Richtung Abriss“. Dazu habe die Immobilien Freistaat Bayern noch die Möglichkeit, mit Rechtsmitteln gegen den Stadtratsbeschluss von 2006 vorzugehen.

    Im März 2006 hatte sich der Stadtrat Brückenau gegen den geplanten Abriss stark gemacht. Damals hatte der Stadtrat kritisiert, dass der Freistaat seit Anfang der 80-er Jahre das Haus nicht mehr gepflegt habe.

    „Wenn man das loshaben will, muss man einen finden, der es nutzen kann“
    Günter Stammwitz Kreisbaumeister

    Allerdings hatte der Stadtrat den damals geplanten Abriss in Zusammenhang mit der alten Remise gesehen und befürchtet, wenn er dem Abriss der Villa Maria zustimmt, sei als nächstes die Remise dran. Da für die Remise inzwischen mit dem Neubau des Parkdecks eine Lösung gefunden ist, könnte es sein, dass der Stadtrat – zumal ihm ab Mai einige neue Mandatsträger angehören – jetzt anders denkt.

    „Wenn man das loshaben will, muss man einen finden, der es nutzen kann.“ Auch Kreisbaumeister Günter Stammwitz kennt die Problematik. Eine Galerie war mal im Gespräch gewesen, aber wie die meisten Ideen scheiterte auch die Galerie an der nicht vorhandenen Zufahrt. Ein neuer Eigentümer müsse das Haus für den Kurbetrieb nutzen, sagt der Kreisbaumeister. Ganz so eng dürfte es für einen neuen Hauseigentümer nicht werden. Die Stadt Bad Brückenau hat keinen speziellen Bebauungsplan für diesen Bereich und schon gar keine Kurzonensatzung wie etwa die Stadt Bad Kissingen für das Sondergebiet Kurgebiet, erklärt Geschäftsleiter Anton Kiefer auf Nachfrage. „Es muss natürlich dahin passen“, sagt Kiefer und meint damit, dass die Villa Maria sich in das Gebiet zwischen Kurhotel und Wandelhalle einfügen muss, als etwas, „was den Kurbetrieb nicht stört“.

    Ein möglicher Interessent sollte am besten schnell eine Bauvoranfrage bei der Stadt stellen. Die könnte sogar noch vor Ablauf der Angebotsfrist 11. April behandelt werden. Anton Kiefer bleibt zuversichtlich. Dass auch ein altes Haus eine Zukunft haben kann, sehe man doch an der Villa Bavaria vor Wernarz. Die hat nach jahrzehntelangem Brachliegen auch wieder eine Nutzung.

    Daten & Fakten

    Villa Maria Über das Baujahr gibt es verschiedene Angaben. Laut Immobilienangebot ist das Haus 1820 erbaut, andere Quellen sprechen davon, dass Pfarrer Andreas Huller es 1868 hatte errichten lassen. Später gehörte es Maria Knell und war als Villa Knell ein bekannter Pensionsbetrieb. Einige Zeit wohnten Beschäftigte des Kurhotels in der Villa, auch eine Arztpraxis mit Wohnung war einst dort untergebracht. Die Villa hat eine Wohnfläche von 591 Quadratmetern und steht auf einem 2660 Quadratmeter großen Grund. Weiteres unter www.immobilien.bayern.de

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden