Ein Bühnenwerk mit leichter, eingängiger Musik und von mal heiterem, mal sentimentalem Inhalt, in dem sich gesprochene Dialoge mit oft lied- und schlagerartigen Gesangsstücken abwechseln. Das ist die ein wenig vereinfachte Definition der Operette – eines Genres, das in Deutschland jahrzehntelang sträflich vernachlässigt wurde.
Man ging davon aus, dass das boomende Musical der Operette sowieso sehr bald den Rang ablaufen würde. Außerdem wurde die Operette ihrer Inhalte wegen lange Zeit als die anspruchslose Schwester der Oper belächelt und die Ausbildung der Sänger für dieses Genre nicht ernst genug genommen, obwohl sie eigentlich komplexer ist als bei den Opernsängern.
Denn nicht nur die Gesangstechnik, sondern auch eine schauspielerische, tänzerische sowie sprachliche Kompetenz sind für einen Operettendarsteller unabdingbar Diese Zeiten sind inzwischen aber wieder vorbei.
Auch schlechte und lieblose Produktionen konnten die Operette nicht zerstören. Die Musikhochschulen entdecken sie neu. Das Hochschulpodium am Samstag, 16. März, um 20 Uhr im Kuppelsaal des Dorint-Hotels im Staatsbad wird ein Plädoyer für diese farbige, melodien- und pointenreiche musikalische Bühnengattung sein.
Eva-Marie Pausch (Sopran) und Manuel Krauß (Bariton), Studenten der Hochschule für Musik in Nürnberg, eröffnen das Programm zwar mit dem Liebesduett „Bei Männern, welche Liebe fühlen“ aus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“. Dann aber konzentrieren sie sich voll und ganz auf die Operette.
Titel wie „Ich bin die Christel von der Post“ aus „Der Vogelhändler“ von Carl Zeller, „Du bist das süßeste Mädel der Welt” aus dem „Liebeswalzer” von Werner Richard Heymann oder „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein” aus „Der Favorit” von Robert Stolz lassen nicht nur die Herzen des weiblichen Publikums höher schlagen. Das berühmte Wienerlied „Im Prater blüh’n wieder die Bäume“ wird ebensowenig fehlen wie das Duett „Lippen schweigen, ’s flüstern Geigen“ aus Franz Lehárs „Die Lustige Witwe“.
Karina Habuchiya am Flügel wird diskret begleiten, zwischendurch aber auch immer wieder in die Rolle einer Solistin schlüpfen und mit virtuosen Werken für Klavier solo wie etwa der Rhapsodie op. 79 Nr. 1 von Johannes Brahms für Abwechslung und Verschnaufpausen für die Sänger sorgen. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.