(svd) Persönlichkeit, gesundes Selbstbewusstsein, Offenheit und Kommunikationsfreude sind die wichtigsten Voraussetzungen für die Arbeit im Hotel- und Gaststättengewerbe. Darin sind sich Ausbilder und Auszubildende im Hotel Frankenland einig. Die Berufe entsprechen aber nicht immer den Wunschvorstellungen mancher Schüler, machten Marco Beier, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit, und Roland Eusemann, im Arbeitgeberservice zuständig für das Hotel- und Gaststättengewerbe, in einem Pressegespräch zum Tag des Ausbildungsplatzes 2011 deutlich.
Seit 1995 versucht die Bundesagentur für Arbeit mit diesem Aktionstag alljährlich die Bedeutung ihrer Vermittlerrolle zwischen Arbeitgeber und Ausbildung Suchenden in der Öffentlichkeit deutlich zu machen. Heute ginge es vor allem darum, bestimmte Berufsbilder genauer vorzustellen. Denn die Berufe hätten sich in den Jahren doch gewandelt.
Lieblingsberuf der jungen Frauen sei unverändert die Bürokauffrau, bei den Männern sei es der Kfz-Mechatroniker. Berufe im Hotel- und Gaststättengewerbe lägen eher im Mittelfeld, obwohl gerade Bad Kissingen für diese Branche prädestiniert sei.
Es würden sich zwar 90 Prozent der abgehenden Haupt- und Realschüler bei der Arbeitsagentur zur Vermittlung registrieren lassen, sich allerdings auch auf direktem Weg bewerben, so dass die statistischen Zahlen der Agentur nur Anhaltspunkte seien, so Roland Eusemann. Immerhin konnte er von Oktober bis April auf 639 gemeldete Ausbildungsplätze im Landkreis verweisen, was einer Zunahme um 56 Prozent entspricht.
„Die Betriebe spüren den Fachkräftemangel und wissen, dass sie etwas für die Ausbildung tun müssen.“ Den noch unbesetzten 337 Ausbildungsplätzen stünden mehr als 400 Bewerber gegenüber, die sich entweder nicht für offene Stellen interessieren oder aber nicht eignen.
Kein Bewerbermangel
Das Hotel Frankenland könne sich über Bewerbermangel nicht beklagen, freuen sich Direktorin Andrea Hergenröther und Ausbildungsleiterin Sabrina Schulte. Im vergangenen Jahr durften sie sich aus 250 Bewerbungen 20 neue Auszubildende aussuchen. Ausstrahlung, Kommunikationsfähigkeit und Flexibilität seien wichtiger als Noten. Auf den Gast zuzugehen ist für Anfänger Kevin Gerlach (17) ganz selbstverständlich. Keine Probleme mit unregelmäßigen Arbeitszeiten hat Desmond Denson (18) und sieht nur Vorteile: „In meinem Beruf kann ich mich ausleben.“ Die Vielseitigkeit der Ausbildung im Hotel Frankenland lobt Madlen Dier (19). Sie schließt demnächst ihr drittes Lehrjahr ab und weiß schon jetzt, dass sie übernommen wird.