Den Klosterladen in Maria Bildhausen gibt’s jetzt schon zehn Jahre. "Eigentlich hatten wir das auch größer feiern wollen, doch wegen der Pandemie sind wir noch vorsichtig", sagt stellvertretender Einrichtungsleiter Benjamin Schmitt. "Seit der Eröffnung am 9. Juni 2011 haben wir hier natürlich etliche Veränderungen durchlebt", sagt er. Während im Klosterladen anfangs der Verkauf der Produkte aus den Werkstätten im Vordergrund stand, liegt der Fokus heute auf einem Regioladen mit Bioprodukten.
Ganz am Anfang war der Klosterladen noch im Haus Lucas, direkt in den Werkstätten, untergebracht. In den Jahren 2010/11 wurde dann sozusagen vor den Toren des Klosters neu gebaut. "Die Idee war damals, eigen Produkte zu vertreiben, aber auch solche aus anderen Werkstätten anzubieten und die Gärtnerei einzubeziehen", erzählt Schmitt von den Anfängen.
Ein Alleinstellungsmerkmal weniger
Das sei lange Zeit auch ganz gut gelaufen. Doch dann musste die Metzgerei im Jahr 2016 geschlossen werden. "Es fanden sich bei uns keine Bewerber mehr, die dort arbeiten wollten", so Schmitt. "Wir mussten sie also schweren Herzens aufgeben, denn sie war für uns ein Alleinstellungsmerkmal."

Die Räume standen jedoch nicht allzu lange leer, denn 2018 mietete sich Roland Bühner mit seiner Kaffeerösterei dort ein. Die Klienten aus Maria Bildhausen waren gleich eifrig bei der Sache, sagt Schmitt. Es wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, denn es gibt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allerhand zu tun: Die Bohnen werden sortiert, geröstet, verpackt und auch an die Kunden geliefert. Das Tolle für Besucher: Es gibt sogar eine Schauwerkstatt.
In den vergangenen drei Jahren habe sich herauskristallisiert, dass die Kunden immer mehr auf Bioprodukte setzen. "Da ist einfach großer Bedarf da", sagt Schmitt. "Für uns war es also folgerichtig, die Gärtnerei künftig auszubauen." Derzeit strebe man die Zertifizierung zum Bioland-Betrieb an. Im März gingen die Vorbereitungen dazu los, denn natürlich muss einiges umgestellt werden.

Wo bekommt man Setzlinge und Samen her? Wir wird alles angebaut? Kann man düngen? Alles Fragen, die zur Zertifizierung im Raum stehen, sagt Schmitt. Und natürlich muss auch alles dokumentiert werden. Der stellvertretende Einrichtungsleiter hofft, dass Mitte Juli dann das begehrte Gütesiegel in Maria Bildhausen übergeben wird.
Drei Bereiche in einem Klosterladen
Inzwischen hat der Klosterladen drei Bereiche: Ladengeschäft, Gärtnerei und Rösterei. Insgesamt arbeiten dort 20 Klienten aus Maria Bildhausen und weitere fünf Festangestellte. Das sind, laut Schmitt, 30 Prozent mehr Beschäftigte als vor fünf Jahren. Dabei handelt es sich um "erstklassige Arbeitsplätze" - alles Stellen, die sich am Ersten Arbeitsmarkt orientieren. Die Klienten sind sowohl im Verkauf eingebunden als auch bei der Beratung der Kunden im Gewächshaus und bei der Arbeit im Garten.

Stolz ist Schmitt darauf, dass der Klosterladen inzwischen auch "tolle Kooperationspartner" hat, wie die bereits erwähnte Kaffeerösterei Bühner, aber auch den Verein Kaufhaus Mürscht und vor allem die Dachmarke Rhön. "Bei der Dachmarke wollen wir uns künftig mit eigenen Produkten listen lassen", sagt Schmitt. Seit zwei Jahren steht der Honig aus Maria Bildhausen dort schon in der Produktliste. Das Gleiche will man nun mit Gärtnerei-Produkten erreichen und so in der Rhön auf die Werkstätten aufmerksam machen.
Info: Klosterladen und Klostergärtnerei sind geöffnet montags bis donnerstags von 11 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 17 Uhr.