(kup) In Höhen von bis zu 40 Metern, bei Nieselregen und scharfem Westwind nahmen am Dienstag Klaus Wech und Klaus Becker die Notsicherung des Turms von Kissingens katholischer Stadtpfarrkirche in Angriff. Mit dem Seil abgesichert begannen die beiden Steinmetzmeister und Gewerbekletterer der Firma Monolith Steinrestaurierung GmbH aus Bamberg, die Turmfassade nach schadhaften Stellen abzusuchen.
Der 36-jährige Wech staunte nicht schlecht, als sich ein Rundstab im Wimperg und ein großes Blattwerk-Stück – beide aus Sandstein – am Gesims unterhalb der Kirchturmuhr als so marode erwiesen, dass die Baustücke entfernt werden mussten. Das mehrere Kilo schwere Blattwerk war nur noch lose mit Kupferstiften am Mauerwerk befestigt. Wech hielt die Konstruktion für mindestens 30 Jahre alt. Nicht auszuschließen sei, dass das Stück über kurz oder lang herunter gefallen wäre. Es befand sich direkt über dem Haupteingang der Kirche. Wenn man bedenke, was da hätte passieren können, „da wird einem schon anders“, meinte Monolith-Geschäftsführer Christoph Mai vor Ort.