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LKR. BAD KISSINGEN: Mehr Geld fürs Tierheim?

LKR. BAD KISSINGEN

Mehr Geld fürs Tierheim?

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    Ursula Böhm
    Ursula Böhm Foto: FOTO Breitenbach

    (ikr) Das Tierheim Wannigsmühle habe finanzielle Probleme, die Jahrespauschale der Gemeinden von 40 Cent pro Einwohner müsse erhöht werden, sagte Ursula Böhm. „60 Cent stehen im Raum.“ Die Vorsitzende des Kreistierschutzvereins war in der Bürgermeister-Dienstbesprechung sachlich und kompetent. „Für Fundtiere sind die Gemeinden zuständig. Und wir tun ja auch etwas für Sie.“

    482 Fundtiere verzeichnete man 2008 im Tierheim – Tiere, die zu 50,41 Prozent aus dem Landkreis Bad Kissingen (49,59 Prozent Rhön-Grabfeld) stammten. Dabei handelte es sich auch um 188 Katzen, 31 Hunde und 24 Kleintiere aus zehn Kissinger Kreisgemeinden. „Was frei lebende Katzen angeht, haben wir inzwischen Verhältnisse wie im Süden, da sind wir stark gefragt“, sagt Böhm. Zudem brächten die Leute zahlreiche außergewöhnliche und exotische Tiere in die Wannigsmühle, so auch Waschbären, Chinchillas, Wüstenspringmäuse, Boas und Vogelspinnen. Die Tiere werden laut Böhm in Auswilderungsstationen gebracht. „Aber wir müssen sie dorthin fahren und alles finanzieren.“

    1212 Tiere wurden 2008 im Tierheim aufgenommen (1145 in 2007), davon rund 40 Prozent Fundtiere. „Da müssen wir die Kosten gegenüberstellen“, sagt Böhm. Von den dafür aufgewendeten Kosten von 160 340 Euro übernahmen der Landkreis und die Gemeinden rund 75 000 Euro. Aber auch die Differenz von 85 300 Euro müsse berappt werden. „Deswegen müssen wir trotzdem zuschießen.“

    Die Jahrespauschale fürs Tierheim wird seit jeher kontrovers diskutiert. Sie betrug 2002 zunächst noch zehn, später 25 und schließlich 60 Cent (2004). Das machten jedoch nicht mehr alle Gemeinden mit und suchten andere Weg ihre Fundtiere unterzubringen. Schon ein Jahr später diskutierte man, den Betrag wieder auf 40 Cent zu senken, denn es waren nur noch neun Gemeinden aus beiden Landkreisen unter Vertrag.

    Ende 2008 waren wieder 25 Gemeinden mit von der Partie. Bad Brückenau, Motten, Zeitlofs und Wildflecken hatten ihre Fundtiere in den letzten Jahren ins näher gelegene Gelnhausen gebracht, wo sie auch entschieden weniger zahlten.

    Die Gemeindechefs zeigten sich am Freitag interessiert, lobten den Wandel in der Wannigsmühle und schienen für die Erhöhung der Pauschale größtenteils aufgeschlossen. Der Tierschutzverein erbringe eine Leistung, die die Gemeinden nicht schultern könnten, sagte Oerlenbachs Bürgermeister Siegfried Erhard. Und auch Franz Erhard (Fuchsstadt) konnte die neue Pauschale akzeptieren.

    Oberthulbas Gemeindechef Gotthard Schlereth hingegen fand sie zu hoch, weil sie in größeren Gemeinden hart zu Buche schlage. Zudem handle es sich bei den aufgegriffenen Tieren nicht immer um Fundtiere, sondern oft um „herrenlose Tiere“. „Wir können das aber nicht unterscheiden“, machte Böhm die Verpflichtung des Heims klar.

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