Dominik Marx ist gewissermaßen ein alter Haase im Geschäft. Er lebt für die Musik, mittlerweile bereits seit 17 Jahren. Zum ersten Mal stand Marx mit sechs Jahren auf der Bühne. Später nahm er fünf Jahre lang Schlagzeug- und Klavierunterricht, drei Jahre lang absolvierte er eine klassische Gesangsausbildung.
Mit elf Jahren spielte der aus Haard stammende Marx bereits in seiner ersten Band, trat zunächst vorwiegend in der Region auf, erst bei "Pets on Air", dann bei den "Nobodys", später mit der Würzburger Rockband "Red Lust."
Zwar absolvierte Dominik Marx eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, doch nach der Lehre stand für den Fuchsstädter endgültig fest: "Künftig will ich etwas Kreatives machen." Professionell Musik spielte der heute 23-Jährige erstmals bei "Angel Landing".
Vor 3000 Menschen in Salzburg
Mit der bekannten Gruppe trat er in unregelmäßigen Abständen in Bayern, Hessen und Thüringen auf. Mit 18 Jahren landete Marx als Sänger bei der Band "Rockzone." Vier Jahre lang tourte er durch ganz Europa, durchschnittlich kamen 1500 Besucher zu den Konzerten. "In Salzburg haben wir sogar einmal vor 3000 Menschen gespielt", erinnert sich Marx.
Seit etwa vier Jahren konzentriert sich der Fuchsstädter vermehrt auf seine eigenen Songs, stand bisher mit mehreren Plattenfirmen in Kontakt. Doch die richtige sei nie dabei gewesen. "Seit den immensen Erfolgen der Casting-Shows haben die Plattenfirmen das Interesse an den kleinen Musikern verloren, die etwas anderes machen wollen als diesen künstlichen, kommerziellen Pop", meint Marx.
Solche Musik zu spielen, wie die finnische Rockband HIM, das wär's für den 23-Jährigen. "Doch viele Plattenfirmen versuchen dich in ein vorgefertigtes Schema zu zwängen. Wer da nicht mitzieht, bleibt auf der Strecke."
Doch der Fuchsstädter hatte schon immer seinen ganz eigenen Musikstil, wollte seine Lieder seit jeher selber schreiben. Marx hatte bereits einige Aufnahmen unterm Arm und wusste, dass Plattenfirmen damit nur sehr schwer anzusprechen sind. Da konnte er eigentlich nur selbst handeln und entschloss sich vor einigen Wochen: "Ich werde meine eigene Plattenfirma gründen, wo ich selbst bestimmen kann."
Mit der "m2xx Music-Company" will Marx nun seine eigenen Songs vermarkten. Zukünftig möchte er aber auch Gleichgesinnten eine Chance geben, Künstlern aus der Region, die wie Marx sagt, genauso denken wie er. "Mit der Plattenfirma kann ich mich endlich aufs Wesentliche konzentrieren, die Musik, ohne irgendwelchen Zwängen folgen zu müssen."
Mit der Ebenhäuser "Blue Basement Entertainment Group" von Christian Metz, Tobias Wahler und Frank Zitzmann glaubt Marx die richtigen Partner für sein Musiklabel gefunden zu haben. Dort ist der 23-Jährige inzwischen für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich.
Der Kontakt zu den Disco-Inhabern kam zufällig zustande. Durch einen Autounfall mit Metz'` Freundin in Würzburg fand das Quartett zueinander. Wahler erkannte Marx bei einem späteren Treffen sofort als Sänger von "Rockzone", und schnell vereinbarte man das erste gemeinsame Konzert.
Seit etwa einem Jahr ist der Fuchsstädter nun fest bei Blue Basement tätig. Dort bespricht er unter anderem auch Radio- und Werbespots, etwa für die Kissinger Diskothek Look oder das Schweinfurter Eastside. "Meine Stimme ist mein Kapital", glaubt Marx.
In Zusammenarbeit mit Blue Basement stellte Marx nun vor einigen Wochen in einem Tonstudio bei Aschaffenburg eine Cover-Band zusammen, in der der 23-Jährige die Rolle des Sängers übernimmt. Über 100 Musiker bewarben sich beim Casting, sieben wählte man letztlich aus. Unter ihnen sind Musiker aus Nürnberg, Bayreuth, Augsburg. Durchschnittlich sind sie 23 Jahre alt.
Premiere in Oberthulba
Spielen wird die Band Rock, Pop und auch ein wenig HipHop. Im Herbst sind erste Auftritte in Oberthulba und Untererthal geplant. Die Veröffentlichung der CDs übernimmt natürlich Marx` Plattenfirma "m2xx."
Bisher hat der Fuchsstädter bereits einige Partner von seinen Ideen begeistern können. Koch Concerts aus Lohr ist neben Blue Basement für das Management der Band verantwortlich. Das Verlagswesen und das Booking übernimmt der Würzburger Musik-Verlag GTO-Entertainment. Dass die CDs in den Handel kommen, dafür werden voraussichtlich die Vertriebe Alive in Deutschland und Rebeat in Österreich sorgen.
Geplant sei in Zukunft auch, eine Live-CD der Plattendreher aus der Kissinger Disco Look aufzunehmen, über Marx` Plattenfirma zunächst in einer Stückzahl von etwa 10 000 zu produzieren und in den Musikläden der Region in den Handel zu bringen.
Dominik Marx glaubt, mit der Gründung einer eigenen Plattenfirma die richtige Entscheidung getroffen zu haben. "Natürlich muss man sich im Musikgeschäft auskennen und geeignete Partner finden, dann kann man das finanzielle Risiko gering halten", meint der 23-Jährige.
Investieren müsse er zunächst in die Anpressung der CD und die Werbekosten alleine finanzieren. Natürlich könne im schlimmsten Fall passieren, dass keiner die CDs kauft oder niemand zu den Konzerten kommt. Aber, so meint Marx, das ist ein Risiko, mit dem jeder Künstler leben muss.