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MAßBACH: Mitten im Leben neu durchstarten

MAßBACH

Mitten im Leben neu durchstarten

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    Geübter Handwerker: Sven Krug arbeitet am Fahrzeug in seiner neuen Kfz-Werkstatt.
    Geübter Handwerker: Sven Krug arbeitet am Fahrzeug in seiner neuen Kfz-Werkstatt. Foto: Foto: Daniel Wiener

    Die Ortsdurchgangsstraße ist einfach der bessere Standort, sagt Jürgen Krug auf die Frage nach den Gründen für seinen Umzug aus der Neuen Straße. Hier in der Volkershäuser Straße kann er das Gelände zudem sein Eigentum nennen, nachdem er zuvor 28 Jahre lang in Pacht das ehemalige Autohaus Schmitt in verschiedenen Funktionen geleitet hatte. Mit Geschäftspartner Günter Thein war er bis 2005 Geschäftsführer, ehe er als alleiniger Inhaber die Kfz-Werkstatt Krug in den Räumlichkeiten einrichtete.

    Hier hatte der 55-Jährige schon 1974 bei Erich Schmitt eine Lehre als Kfz-Mechaniker begonnen. Es sollte der Beginn eines leidenschaftlichen Berufsweges werden, der nur durch die Bundeswehrzeit 1978/79 unterbrochen wurde. 1986 absolvierte Krug die Meisterprüfung, um auch selbst ausbilden zu können. Über 30 Auszubildende hat er inzwischen in einen anerkannten Beruf geführt.

    Dass er nun in einem Alter, in dem andere schon auf die Rente schielen, nochmals einen kompletten Neuanfang gewagt hat, hat damit zu tun, dass er seinen vier Kindern Zukunftsperspektiven geben will. „Mein Sohn Sven hat 2007 mit 21 Jahren damals als jüngster der Innung seine Meisterprüfung absolviert, er wird die Geschäfte auf jeden Fall fortführen.“ Auch Tochter Karina ist als gelernte Bürokauffrau ins Unternehmen eingebunden. Dritte im Bunde der Familienmitglieder ist Ehefrau Birgit, „mein Mädchen für alles“, wie es Jürgen Krug ausdrückt.

    Unterstützung erfährt das Familienunternehmen durch die Kfz-Gesellen Robert Beyer und Marco Kilian sowie den Auszubildenden Andreas Werner. „Alles gute Leute“, lobt der Chef sein Personal. Es sei heute gar nicht so einfach, geeignetes und engagiertes Personal zu finden. Das Kfz-Wesen sei sehr technikorientiert geworden. „Der Umgang mit dem Computer ist heute genauso wichtig, wie das Drehen an der Ablassschraube.“ Trotzdem ist bei Kfz-Krug alles familiär geblieben.

    „Im Sommer machen wir auch mal alle zusammen nach Feierabend eine Brotzeit im Freien.“ Das neue Firmengelände eignet sich dafür. Neben der Werkstatt mit drei Hebebühnen befindet sich hier auch das Wohnhaus der Krugs. Nur die ältesten Kinder Tanja und Torsten sind ausgezogen. Tanja Krug wohnt in Stadtlauringen und Torsten Krug in Nürnberg. Trotzdem war es Torsten wichtig, während des Umbaus nach Hause zu kommen, um seine Familie zu unterstützen.

    „Der Umgang mit dem Computer ist heute genauso wichtig, wie das Drehen an der Ablassschraube.“

    Jürgen Krug Firmeninhaber

    Eine Grünfläche gibt es am neuen Anwesen ebenso wie Abstellflächen für Pkw. „Den Gebrauchtwagenhandel haben wir wieder etwas belebt“, führt Jürgen Krug an. Es kommen Anfragen, wenngleich bisher schon in diesem Bereich mit befreundeten Händlern zusammengearbeitet wurde. Stellflächen brauchen aber Platz und sind teuer.

    Das Firmengelände war einst als Wäscherei gebaut worden. Noch davor befand sich hier eine öffentliche Badeanstalt. Das Gebäude erwies sich als geeignet, weil es eine Höhe mitbrachte, die notwendig ist, um Autos auf der Hebebühne nach oben zu hieven. Sohn Sven hat mit seinen Meisterkenntnissen auch erheblich bei der Ausgestaltung mitgewirkt. Er soll das schließlich ja alles irgendwann mal übernehmen.

    Die beiden Fußballfans ergänzen sich hervorragend. Beide waren als Schiedsrichter für den TSV Maßbach tätig. Jürgen Krug stand Maßbachs größtem Verein für sechs Jahre als Vorsitzender vor. Heute verfolgt er Fußball nur noch passiv. „Ab und zu schaue ich beim TSV noch zu, ansonsten lieber Bundesliga im Fernsehen“, räumt er ein.

    In der Werkstatt liegt nun alles fein säuberlich an seinem Platz, sagt er, während sein Blick über die neu gestaltete Werkzeugwand schweift. Spezialwerkzeuge aller Art hängen hier. Beim Umbau wurde ein Bremsenprüfstand der neuesten Generation installiert. Das Lichteinstellgerät ist lasergesteuert. Fast wie ein Fremdkörper wirkt ein alter amerikanischer Buick. „Da war noch wirkliche Handwerkskunst gefragt“, schwärmt Jürgen Krug. Trotz aller modernen Technik schraubt der Chef immer noch gerne an den alten Fabrikaten herum.

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