Es ist wieder so weit: Millionen TV-Junkies brauchen sich keine Sorgen mehr um das abendliche Fernsehprogramm zu machen. "Big Brother 2" ist da und die Kandidaten der zweiten Staffel sind noch bunter und extrovertierter als Zladdi und Co.
Schon in den ersten Tagen gab es handfeste Aussprachen zwischen Marion und Steffi, und das große Rätselraten, ob denn nun der hünenhafte Harry oder der schmächtige Jörg der Dauerschnarcher im "Männerzimmer" ist. Ruhrpott-Macho Christian steht offen zu seiner Homophobie - wieder ein Wort, an dem Zlatko gescheitert wäre - und stänkert ununterbrochen durch. Voyeursherz, was willst du mehr!
Einer der freiwillig Eingeschlossenen ist Hotelbetriebswirt Frank Röther aus Gauaschach, er lebt aber jetzt seit über einem Jahr im luxemburgischen Remich. Vorher war der Globetrotter in allen möglichen Ländern der Erde, unter anderem als Steward auf der MS Europa. Geboren und aufgewachsen ist Frank in Gauaschach.
Seine Mutter Claudia ist begeistert von der Fernsehpräsenz ihres Sprösslings: "Wir nehmen die Sendung jeden Tag auf und schauen sie uns nach Feierabend an. Ich bin unheimlich stolz auf Frank." Damit geht in dem kleinen Ort ein wochenlanges Rätselraten zu Ende. Als ein Kamerateam von RTL 2 beim Pfarrfest aufgetaucht war, kursierten gleich die wildesten Gerüchte. Auch die Röthers dementierten lange Zeit. Mit dazu beigetragen haben mag auch das "Taschengeld", das Familie Röther nach eigenen Angaben von RTL 2 erhält, "für unsere Zusammenarbeit", so Mutter Claudia.
Damit sichert sich der Sender die Möglichkeit, seine zukünftigen Stars ganz exklusiv zu vermarkten - eine lukrative Einnahmequelle, wie die Lieder von Zladi, Jürgen und Alex beweisen.
Das persönliche Umfeld der Kandidaten wird in der wöchentlichen Show "Family and Friends" vorgestellt. Da werden vielleicht auch Franks Arbeitskollegen demnächst zu sehen sein. Frank Röther arbeitet bei "Segatos", einem Anbieter für Gruppenreisen nach Luxemburg. Seine Kolleginnen Sandra Mersch und Sabine Masson drücken ihm alle Daumen: "Er sieht sehr gut aus, aber ist unheimlich schüchtern. Wenn da im Container was laufen soll, dann muss schon eine der Frauen auf ihn zu gehen", so Sabine Masson. Sein Chef Alberto Vita passt unterdessen gut auf seinen Ruf auf: "Frank hat mich gebeten, ein wenig darauf zu achten, wer nach ihm fragt oder über ihn berichten will." Bei der "zurückhaltenden" Informationspolitik von RTL 2 ist es für andere Medien schwer, näheres über die Kandidaten zu erfahren. Der Fernsehsender Sat 1 hat in Remich fast alle Hotels durchtelefoniert, um Frank zu finden.
Da Frank Single ist, steht einem romantischen Techtelmechtel im Container nichts im Wege. Dann muss er seine Dachwohnung in Remich vielleicht nicht weiter alleine bewohnen. Allerdings sollte er sich beeilen, denn erfahrene "Big Brother"-Zuschauer sind sich einig, dass der schüchterne - manche sagen langweilige - Frank nicht lange im Haus bleiben wird.