Nur noch rund 2000 Besucher zählt das Stadtmuseum Herrenmühle im Jahr. Früher waren es bedeutend mehr Gäste. Daher soll die Präsentation der Ausstellungsstücke im kommenden Jahr modernisiert werden. Das Büro FranKonzept arbeitet derzeit an einem Gestaltungsvorschlag. Aber schon in diesem Jahr soll die Beleuchtung erneuert werden.
"Bisher dient das Licht dazu, den Raum hell zu machen, und ist kein Gestaltungselement", erklärte Cordula Kuhlmann den Stadträten. Die Konversionsmanagerin des Landkreises unterstützt die Stadt, indem sie Fördermittel für den Umbau sucht. So auch für neue Lampen. Denn die Beleuchtung ist mittlerweile 23 Jahre alt, wie Museumschefin Elfriede Böck berichtete. Einzelne Strahler fielen mittlerweile aus.
Alle 150 Lampen sollen eins zu eins gegen LED-Leuchten ersetzt werden. Was die können, demonstrierte Thomas Groh von der Erco Leuchten Gmbh. So lässt sich mit den LED-Strahlern das Licht gezielt auf einzelne Objekte bündeln. Groh versprach außerdem eine Stromeinsparung von bis zu 80 Prozent. Für die Erneuerung der Beleuchtung hatte Erco Leuchten ein Angebot von rund 58 000 Euro vorgelegt.
Das Bundesumweltministerium unterstützt Energiesparmaßnahmen in kulturellen Einrichtungen mit 30 Prozent der Kosten. Die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen hat der Stadt zusätzlich eine Förderung von zehn Prozent in Aussicht gestellt. Für das Programm des Bundesumweltministeriums muss bis 30. April ein Antrag gestellt werden.
Zahlen nachrechnen
Die Stadträte entschieden jedoch, zunächst auch Angebote regionaler Unternehmen einzuholen und die Zahlen von Erco Leuchten durch die Stadtwerke gegenrechnen zu lassen. Denn Ortssprecher Georg Schuler hatte Zweifel, ob sich die Investition bei nur knapp 1000 Betriebsstunden im Jahr bereits nach rund vier Jahren (mit Zuschuss) beziehungsweise rund sieben Jahren (ohne Zuschuss) amortisieren werde, wie Groh es erklärt hatte. Auch SPD-Sprecher Reinhard Schaupp meinte, dass die Zahlen nachgerechnet werden müssten.
Für ihn war klar: "Wenn wir das Museum reaktivieren wollen, dann gehört ein Beleuchtungskonzept dazu." Für Schuler stellt sich die Frage, ob nicht "der zweite Schritt vor dem ersten gemacht wird". Er empfahl, erst das Gestaltungskonzept für die Ausstellung abzuwarten und danach die Beleuchtung anzupassen.
Kuhlmann wie auch Groh versicherten, dass die neuen Leuchten flexibel einsetzbar seien und bereits jetzt eingebaut werden könnten. Die Infrastruktur sei gut, sagte Groh. So könnten die Stromschienen für die LED-Leuchten weiter verwendet werden. Lediglich im Dachgeschoss muss in einer bisher freien Ecke eine neue Schiene installiert werden. Denn die neuen Lampen sollen dort auch den Dachstuhl ausleuchten, um die Architektur der Herrenmühle in Szene zu setzen.
Künftig soll es im Stadtmuseum mehr Wechselausstellungen geben. Bei deren Präsentation soll die neue Beleuchtung helfen. Das Museum ist eine Stationen der "Altstadtrunde", die Touristen zu geschichtsträchtigen Bauwerken der Altstadt führt. Der Rundgang soll noch in diesem Jahr neu zugeschnitten werden. Die Strecke bleibt erhalten, wird aber in zwei Etappen geteilt. Die Besucher können dann zwischen einer größeren und einer kleineren Runde wählen. Hinweistafeln, die verwittert sind, sollen ausgetauscht werden.
Dem Stadtmuseum bescheinigte Kuhlmann eine "grundsolide Ausstattung" und einen "gepflegten Zustand", wobei sie auf die Bewertung der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen Bezug nahm. "Wechselausstellungen werden künftig ein ganz wichtiges Thema sein."