(de) Das Planen und Bauen hat endlich ein Ende: Am Sonntag wurde die Erweiterung der Kindertageseinrichtung St. Sebastian Stangenroth der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Bau, 1976 als Kindergarten noch schnell vor der Zwangseingemeindung errichtet, war für heutige Ansprüche zu klein geworden.
Leiterin Bettina Hartmann führte die Besucher nach der Segnung durchs Haus. Der Eingangsbereich dient der Information: mit Info-Wand, aktuellen Terminen, Elternbriefkasten und Beschwerdebox. Die Garderobe weist auf die Dreiteiligkeit der Tagesstätte hin: Drei Reihen Garderobehaken in verschiedenen Höhen – für die Kinder der Kinderkrippe, des Kindergartens und des Schülerhorts. Auch Stühle, Toiletten, Waschbecken und Spiegel sind unterschiedlich hoch (angebracht). Die Kleinsten haben nun ihren Bewegungs- und Krabbelbereich sowie Schlafmöglichkeiten.
Stolz ist Hartmann auf die komplette energetische Sanierung: „Durch die Niedrigenergiebauweise heizen wir deutlich weniger und haben ein tolles Raumklima.“ Die Turnhalle wurde farbig aufgepeppt. Die Bücherei hat jetzt ihren eigenen Raum, ebenso die Musikinstrumente. Um Geruchsbelästigung zu vermeiden, steht die Biotonne in einem Konfiskat- und Nasskühler.
„Unsere Raumwünsche wurden eingearbeitet“, freut sich Hartmann. So seien jetzt deutlich die pädagogischen Übergänge erkennbar: von der Familie zur Krippe, von der Krippe in den Kindergarten-Bereich und von dort in den Schülerhort.
Mittelpunkt des Anbaus ist die Cafeteria. Natalie Zehe, Annegret Winter und Nicole Hauck sorgen hier täglich mit frisch zubereiteten Mahlzeiten für zufriedene Kinder. „Wir legen großen Wert auf die Selbstversorgung“, erklärt Hartmann. Die Kinder bedienen sich am Büfett. „Unseren Salat bauen wir selbst an“, deutet Hartmann in den kleinen Garten neben der Küche.
Mehr Platz bedeutet mehr Entfaltungsspielraum und einen niedrigeren Lärmpegel. Im Bauzimmer laden Hunderte von Holzteilen ein zum Türme- oder Brückenbau, im Atelier warten Staffeleien, Farben, Pinsel und Papierrollen auf kleine Künstler.
Der Kritik aus dem Dorf – eine Million Baukosten seien entschieden zu viel, wenn man bedenke, dass in einigen Jahren vielleicht die Ganztagsschule kommt und der Bau dann überdimensioniert sei – entgegnet Hartmann: Das ganze Gebäude ist jetzt barrierefrei und behindertengerecht umgestaltet. So kann es schnell in Teilbereichen umfunktioniert werden für eine pflegebedürftige Altenbetreuung – „denn so etwas fehlt hier im Ort“, begründet Hartmann die Baukosten.
„Immer waren welche zum Helfen da“, lobt Hartmann die Eltern, die unter Leitung von Peter Kleinhenz sogar ein kleines Gartenhaus bauten.
Die Kindertagesstätte Stangenroth
Der Bau: Über 1,1 Million hat der An- und Umbau gekostet. Gebaut wurde von April bis September 2010. Die Restarbeiten zogen sich bis in den Juli hinein. Die Einrichtung wurde um zwei Anbauten für die Kinderkrippe erweitert, darunter die Cafeteria und ein Raum für die Hausaufgabenbetreuung. Der Krippenbereich wurde zu 100 Prozent gefördert, von der restlichen Bausumme übernahm das Bischöfliche Ordinariat 20 Prozent. Fünf Prozent trug die Kirchenverwaltung Stangenroth, den Rest übernahm der Markt Burkardroth.
Personal und Kinder: Ein Dutzend Ein- bis Dreijährige besuchen die Kinderkrippe, 29 Kinder den Kindergarten, 33 Erst- bis Viertklässler kommen zur Mittags- und Hausaufgabenbetreuung. Neben Leiterin Bettina Hartmann sind zwei Erzieherinnen und eine Kinderpflegerin vollzeitbeschäftigt, dazu kommen drei Küchenhilfen und zwei Reinigungskräfte.
Der Verein: Träger der Kindertagesstätte ist der Kindergartenverein, der 1976 gegründet wurde. Vorsitzende ist Anita Hein.