Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Der Markt Bad Bocklet beginnt im März wieder mit der Überwachung des ruhenden Verkehrs. „Wir wollen da wieder mal Ordnung rein bringen“, begründet Bürgermeister Wolfgang Back (CSU) die Wiedereinführung des so genannten „Gemeindepolizisten“: Das war der Spitzname für Georg Schmitt, der bis vor rund fünf Jahren für Ordnung auf den Straßen sorgte. Sein Nachfolger heißt Norbert Hofmann aus Hohn.
Hofmann sei bereits in Bad Kissingen für die Verkehrsüberwachung zuständig, eine Einlernzeit entfalle also. Rund acht Stunden die Woche soll er in der Gemeinde unterwegs sein. Anders als in Bad Kissingen geht es dabei nicht um die Kontrolle der Park-Gebühren, denn: „Bei uns kann man überall kostenlos parken“, stellt Back klar. Die Gemeinde hat in den vergangenen Jahren jede Menge neue Stellplätze geschaffen, alleine 40 im Kleinfeldlein in Sichtweite zu Rathaus und Gesundheitszentrum. „Trotzdem wird am Ärztehaus oft links und rechts alles zugeparkt, und die Autos fahren unsere Grünanlagen zusammen“, ärgert sich der Bürgermeister. Ein Parkverbot dort soll zudem gewährleisten, dass die Mediziner bei Notfällen freie Fahrt haben. Gleichzeitig baute die Gemeinde zwei neue Behinderten-Parkplätze direkt vor dem Gesundheitszentrum. Neben dem Ärztehaus soll die Ortsmitte ein Schwerpunkt von Verkehrsüberwacher Hofmann werden. In der Von-Hutten-Straße ist die Parkzeit auf 30 Minuten begrenzt. „Trotzdem gibt es sehr viele Dauerparker“, berichtet Back. Und: „Da haben sich Missstände eingeschlichen.“ Dabei sei der Weg von den kostenlosen und unbefristeten Stellplätzen am Kurpark in den Ortskern kurz. Auch an Schule, Kindergarten und Kirche sowie in anderen Gemeindeteilen, vor allem in Steinach oder an der Bäckerei in Aschach, soll verstärkt kontrolliert werden.
Zuerst nur Verwarnungen
„Ich scheue mich nicht, das jetzt einzuführen“, sagt Back im Hinblick auf die Kommunalwahl. In der ersten Woche gebe es noch kostenfreie Verwarnungen, aber noch vor der Wahl werde es mit echten Strafzetteln losgehen, warnt der Bürgermeister und ist sich sicher, dass die meisten Bürger die Verkehrsüberwachung begrüßen. „Wir haben das in den Bürgerversammlungen auch diskutiert“, berichtet Back. Los gehen sollte es ursprünglich bereits im Februar. Eine Verkehrsbegehung Ende Januar mit Polizei, Landratsamt und Straßenbauamt ergab aber, dass erst die Markierungen nachgezeichnet und einige Schilder erneuert werden müssen. „Im Großen und Ganzen hat alles gepasst“, berichtet Gemeindearbeiter Peter Göb, dass es aber keine gravierenden Änderungen gab.
Was beim Parken jetzt neu ist, ist für den fließenden Verkehr in Bad Bocklet längst selbstverständlich: In Kooperation mit anderen Kommunen lässt die Gemeinde Blitzen. „Wir machen das immer in Absprache mit der Polizei und haben feste Stunden gebucht“, berichtet Back.
Rund drei Mal im Monat werden laut Bürgermeister die Tempolimits in der Gemeinde kontrolliert.