Viel wird derzeit noch nicht verraten. Nur, dass der Anstoß zum neuen Plan wohl in einer Gemeinderatssitzung in Riedenberg gegeben wurde.
Ein mysteriöser Zettel kam dort in Umlauf. Was darauf stand verrät Bürgermeister Robert Römmelt: Wegen der hohen Selbstmord-Rate sei der Bau eines Schutzes an einer Brücke in Würzburg von staatlicher Seite finanziell unterstützt worden.
Nach dem Suizid zweier Schülerinnen im vergangenen Jahr hatte sich eine Elterninitative für ein Schutzgitter an der B-19-Brücke über dem Reichenberger Grund eingesetzt. Das Bundesverkehrsministerium wollte keinen Präzedenzfall schaffen, stimmte letztlich aber der Errichtung von 920 Metern Schutzzaun zu und übernahm die Finanzierung der 62 000 Euro Baukosten.
Auch wenn es im Altlandkreis Brückenau nicht an die große Glocke gehängt wird. Parallelen zu Würzburg sind vorhanden: Laut Robert Römmelt suchen immer wieder Menschen durch einen Sprung von der Sinntalbrücke den Weg in den Tod. Brückenaus Polizeichef Eduard Heyne bestätigt: „Seit dem Bau der Brücke hat sich eine hohe Anzahl von Menschen dort hinunter gestürzt.“
Von staatlicher Seite wurde bislang keine Möglichkeit gefunden, den Bau eines Lärmschutzes von rund 400 000 Euro bei einer Wandhöhe von zwei Metern an der Sinntalbrücke zu übernehmen. Ein Schreiben an die bayerische Staatsregierung von Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, zeigte bislang wenig Erfolg.
Angesichts der neuen Erkenntnisse möchten die Verantwortlichen laut Bürgermeister Römmelt nun einen weiteren Antrag stellen. Dieser wird nicht den Schutz vor Verkehrslärm in den Mittelpunkt stellen, sondern auf die Gefahren hinweisen, die die Brücke für selbstmordgefährdete Personen darstellt. Parallel zum Fall Würzburg erhoffen sich die Verantwortlichen für dieses Belangen nun eine Finanzspritze.
Bad Brückenaus stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks mochte sich zum Thema Sinntalbrücke vorerst nicht äußern.