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BAD KISSINGEN: Obere Saline: Risse in den Kellern

BAD KISSINGEN

Obere Saline: Risse in den Kellern

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    Gesperrt: Der Innenhof der Oberen Saline in Bad Kissingen ist momentan nur teilweise begehbar.
    Gesperrt: Der Innenhof der Oberen Saline in Bad Kissingen ist momentan nur teilweise begehbar. Foto: Foto: Isolde Krapf

    Auf einem Stück Grünfläche im Innenhof der Oberen Saline stehen Sperrgitter. Oberirdisch gibt es kein Indiz für diese Abschirmung. Im Untergrund jedoch befinden sich Keller, an deren Mauern im Lauf der Jahrhunderte der Zahn der Zeit nagte. Jetzt stellte man dort bei Untersuchungen mehrere Risse fest. Brandgefährlich ist das nicht, gibt Pressesprecher Thomas Hack Entwarnung. Allerdings müsse man vorsorgen und die Statik der Gewölbe prüfen. Die Fachleute der Bauverwaltung befürchten, dass eine aufwändige Sanierung notwendig werden könnte, die den Stadtsäckel schwer belastet.

    Vor drei Jahren war ein Teilbereich der Mauer, die zur Saale hin steht, saniert worden. Der starke Bewuchs hatte damals den Steinen Schaden zugefügt und das Bauwerk neigte sich stark nach außen. Im Zuge dessen war bereits im Gespräch, auch die vier Keller, die unter einem Teilbereich des Innenhofs liegen, vorsichtshalber einer näheren Prüfung zu unterziehen. Im Frühjahr 2012 ging man jetzt ans Werk, machte sogar Schürfe und Bohrungen, sagt Johannes Gehling vom städtischen Gebäudemanagement.

    Blickt man vom Promenadenweg aus zur Oberen Saline hin, kann man in der Mauer drei Zugänge erkennen, hinter denen drei Gewölbe liegen. In einem etwa drei Meter breiten und zwölf Meter tiefen Kellerraum schauten bis vor kurzem Mitarbeiter der Staatsbad GmbH regelmäßig nach den dort installierten Brunnenleitungen, sagt Gehling. Mit der neuen Heilwasserzuleitung, die seit einiger Zeit in Betrieb ist, wurde das alte Rohrsystem in jenem Keller jetzt hinfällig.

    Zwei weitere etwas größere Keller liegen Richtung Reithalle. In den unterirdischen Ziegelkappengewölben fanden sich bei den Untersuchungen auch Stahlteile, die starke Rostschäden aufweisen, erklärt der städtische Mitarbeiter. Der vierte Keller ist vom Innenhof aus über eine Klappe begehbar. Die unterirdischen Räumlichkeiten sind zwar gesperrt. Aber die Stadt will jetzt auf Nummer sicher gehen, sagt Gehling. Geprüft werden soll unter anderem die Standfestigkeit der Gewölbemauern. Aber auch die Belastbarkeit der Innenhoffläche müsse jetzt ausgelotet werden. Was genau zu tun ist, wird im Stadtrat zu diskutieren sein, macht Gehling klar. Man denkt offenbar darüber nach, ein Gutachten erstellen zu lassen, um den Sanierungsumfang festzulegen.

    Schwierige Recherchen

    Bei den Recherchen nach dem Alter der Kelleranlage stieß selbst der an derlei Recherchen gewohnte Stadtarchivar Peter Weidisch an seine Grenzen. Denn die Frage ist, wozu die Gewölbe gehörten. Oberirdisch befanden sich im Bereich der jetzigen Mauer zu Zeiten der Salzgewinnung wohl das Sudhaus und die Sudpfanne. Das Salzmonopol fiel aber im Jahr 1867, sagt Weidisch.

    In Erfahrung bringen müsste man also, ob die Keller damals schon standen oder später gebaut wurden. „Wir sind dabei, das nach Aktenlage zu klären“, sagt der Stadtarchivar. Leicht fällt das nicht, denn Unterlagen darüber gibt es kaum. Selbst Nachforschungen im Bayerischen Staatsarchiv brachten die Kissinger nicht viel weiter. Immerhin fand sich dort ein Lageplan der Salzgewinnungsanlagen.

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