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Oberleichtersbach: Oberleichtersbach: Der Dreistelzhof schließt

Oberleichtersbach

Oberleichtersbach: Der Dreistelzhof schließt

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    Etwas Wehmut ist freilich dabei. Aber es "ist schon länger klar", sagt Margit Wehner, dass das Restaurant im Dreistelzhof irgendwann schließen würde. "Wir können nicht mehr den À-la-carte-Betrieb aufrecht erhalten. Das wird uns zu viel", erklärt ihr Mann Hans-Josef. 44 Jahre lang standen die beiden in der Küche und hinter dem Tresen. Am Ostermontag ist das beliebte Ausflugsziel zum letzten Mal geöffnet.

    Der Restaurantbetrieb, den der Ziegenzüchter Josef Wehner im Jahr 1903 begründete, endet damit. Für die beiden Töchter Karin und Susanne kommt der fordernde Gastwirtberuf mit allen bürokratischen Hürden nicht in Frage. "Das können wir voll verstehen", sagen die Eltern. Wegen mangelnder Gäste müsse der Dreistelhof nun wirklich nicht schließen. Eher im Gegenteil. Der Landgasthof ist für Wanderer, die den Aussichtsturm auf dem Dreistelzberg besuchen, eine feste Anlaufstelle geworden.

    Einfache Gerichte nach Absprache

    "Wir machen weiterhin Hotelbetrieb", sagt Margit Wehner. 19 Zimmer mit insgesamt 34 Betten gibt es im Haus. Die Wehners haben viele Stammgäste und wollen im Geschäft bleiben, denn "nun wird ein Nachfolger gesucht", erklärt Hans-Josef Wehner. Dafür sei bei laufendem Betrieb schlicht keine Zeit geblieben.

    Ganz verzichten müssen Einheimische und Touristen aber nicht auf das Lokal. "Was für zwei Leute stemmbar ist, bieten wir auch in Zukunft noch an", macht Margit Wehner klar. Ein einfaches Gericht für eine Wandergruppe oder ein Tröster seien immer noch möglich.

    Zuletzt hatten die Wehners fünf Angestellte und zwölf Aushilfen beschäftigt. Etliche Mitarbeiter gehörten seit Jahrzehnten zum Team. Auch das sei ein Grund gewesen, den Restaurantbetrieb aufzugeben, schilder Hans-Josef Wehner. Das Wirtspaar hätte einen neuen Mitarbeiterstamm aufbauen müssen, ohne zu wissen, wie lange es selbst den Betrieb in dieser Intensität aufrecht erhalten könnte.

    König Ludwig I. rastete hier

    Das Rhöner Flair in den Gaststuben bleibt erst einmal. Zwei Gästezimmer sind mit Antiquitäten eingerichtet. Alte Bilder erzählen die Geschichte des findigen Ziegenzüchters. Selbst König Ludwig I. soll sich einst nach einem Morgenspaziergang an dessen Ziegenmilch gelabt haben. Margit und Hans-Josef Wehner führen das Gasthaus in vierter Generation, der Hof selbst ist seit dem Jahr 1753 in Familienbesitz.

    Neben der Wehmut bleibt Dankbarkeit. Für den Zusammenhalt der Familie, ohne die das Wirtsleben kaum stemmbar gewesen wäre. Für treue Gäste, die nun Abschiedskarten schreiben, die die Wehners sicher aufheben. Und für die Tatkraft der Mitarbeiter. "Wir hatten wenig Fluktuation", sagt Margit Wehner über das durchaus familiäre Arbeitsklima im Dreistelzhof.

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