Den sicherheitspolitischen Vortrag beim traditionellen Empfang der Bundeswehr zum Jahresbeginn in der Rhön-Kaserne hielt heuer Brigadegeneral Johann Berger. Der frühere Chef der Hammelburger Infanterieschule ist heute Kommandeur des Wehrbereichskommandos (WBK) IV in München. Er sprach über die aktuelle Situation der Bundeswehr und über bevorstehende Veränderungen.
„Der Standort Wildflecken ist sicher“, freute sich Oberst Fredi Müller. Der Chef des Simulationszentrums begrüßte als Vertreter des Standortältesten, Oberstleutnant Roland Reckziegel, die rund 150 geladenen Gäste, darunter auch zivile Vertreter des öffentlichen Lebens.
Dass der Standort Wildflecken weiter ein wichtiger Stützpunkt für herausgehobene Übungen sei, habe sich im Herbst 2012 bei der größten Übung des Heeres erwiesen, der des Deutsch-Niederländischen Korps' mit rund 6000 Soldaten.
„Die positive Tendenz für die vermehrte Nutzung des Truppenübungsplatzes setzt sich fort“, wies Müller auf einen vollen Terminkalender für das Jahr 2013 hin. Mit Streitkräften aus Polen, Dänemark und Deutschland sei eine weitere Großübung im April geplant. An einer heuer geplanten Übung der 1. Panzerdivision aus Hannover werden etwa 1000 Soldaten aus zwei Kampfbrigaden teilnehmen. Außerdem stehe heuer das 75-jährige Jubiläum des Truppenübungsplatzes an.
Auf die enge Verbindung der Marktgemeinde Wildflecken zur Bundeswehr und zum Dienstleistungszentrum wies Bürgermeister Alfred Schrenk hin. Auf dem ehemaligen Kasernengelände in Oberwildflecken, das als Gewerbegebiet genutzt werde, gehe es voran. Im Rahmen des Förderprogramms „Stadtumbau West“ sei dort auch heuer mit baulichen Maßnahmen wie Gebäudeabrissen zu rechnen.
„Es war ein ereignisreiches Jahr“, blickte Matthias Hümmler zurück, der Leiter des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums. Im vergangenen November war er zum Regierungsdirektor befördert worden. Wenn auch manche Ämter wie das Kreiswehrersatzamt weggefallen seien, habe sich fürs DLZ nicht viel geändert. „Für unsere rund 450 Mitarbeiter ist es nach wie vor dieselbe Arbeit vor Ort“, so Hümmler. Rund 25,5 Millionen Euro fließen nach seinen Angaben 2013 und 2014 in Baumaßnahmen für die Rhön-Kaserne. „Auch unser DLZ trägt mit seiner Leistung wesentlich zur Standortsicherung bei“, betonte er.
„Die Bedeutung der Ausbildungsdrehscheibe Hammelburg und Wildflecken hat noch mehr zugenommen“, sagte auch General Berger.
Im Zuge der Reformen des Verteidigungsministers ändert sich die Behördenstruktur des Militärs. Auch der Brigadegeneral ist davon betroffen. „Ab dem 1. Februar führe ich nicht mehr das Wehrbereichskommando IV, sondern das Landeskommando Bayern“, so Berger. Die Truppenübungsplätze unterstünden dann bundesweit dem Kommando „Territoriale Aufgaben“ in Berlin.