Den Spruch kennt jeder: „Ich lass mir doch nicht ein X für ein U vormachen“, also, mich nicht betrügen. Unweigerlich daran erinnert wird, wer derzeit den neuen Wegweiser am neuen Kreisel in Oerlenbach genauer betrachtet. Denn dort versucht ein auf dem Kopf stehendes kleines „N“ ein kleines „U“ zu ersetzen. Auf diese kleine Panne hingewiesen hat uns eine Leserin. „Irgendwie waren die Damen oder Herren, die für das Bekleben des Schildes zuständig sind, nicht in der Lage, ein „U“ richtig zu kleben, interpretiert Jeanet Hilpert. Bei der Beurteilung dieses Missgeschicks, bei dem das kleine „U“ wahrscheinlich spiegelverkehrt eingesetzt wurde, schwankt sie zwischen „sehr lustig“ und „peinlich“. Die Redewendung, jemandem ein X für ein U vormachen, basiert übrigens auf den römischen Zahlen, bei denen Buchstaben für Zahlen stehen. So wird der Buchstabe V, der für die Zahl 5 steht, zu einem X, wenn die Striche nach unten verlängert werden. Das X wiederum steht für die Zahl 10. Steckt nicht Schlamperei beim Schreiben, sondern Absicht hinter der Verlängerung des V zum X, dann war es Betrug, den man in früheren Zeiten gerne Geldverleihern und Gastwirten unterstellte. Im vorliegenden Fall allerdings ist wohl eher von einem Irrtum auszugehen – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sogar.
OERLENBACH