Trotz des verlockenden Frühlingswetters stehen keine Tische und Stühle vor dem letzten Café am Ende der Balthasar-Neumann-Promenade am Rosengarten. Das wird in diesem Jahr auch nichts mehr werden. Denn die Räume, die bislang das Saale-Café, den Laden Kunterbunt und Teppich Khonsari beherbergten, sollen umgebaut werden. So jedenfalls plant es der Besitzer Günther Karrer vom Kurhaus Thea, zu dessen Areal diese Räume am Rosengarten gehören.
Demnächst will Karrer die Pläne für den Umbau im Kissinger Rathaus einreichen, und er hofft auf Zustimmung. Entstehen sollen Café, Bar und Restaurant, ausgerichtet auf deutsche Küche. Die drei Bereiche werden durchgängig miteinander verbunden, erklärt Karrer im Gespräch mit der Main-Post, so dass eine große Einheit von zirka 200 Quadratmetern entsteht. Etwa 80 bis 100 Plätzen stehen dann für Gäste zur Verfügung.
Café wird Rosalis heißen
Die Kalkulation sei zwar noch nicht ganz fertig, meint Karrer. Aber er geht davon aus, dass diese Baumaßnahme 400 000 bis 500 000 Euro kosten wird. Die Innenausstattung wird komplett neu sein. Zwischen Haus Thea und dem Restaurant soll ein Verbindungsbau entstehen. Wert legt der Eigentümer aus Schweinfurt auf behindertengerechten Zugang.
Günther Karrer plant den Baubeginn für diesen Herbst, vorausgesetzt, dass der Stadtrat die Pläne genehmigt. Ein bisschen wird auch der Denkmalschutz mitreden. Die Eröffnung des Café-Restaurants werde im Frühjahr 2015 sein – mit neuem Namen: Rosalis wird dann an der Fassade stehen. Darin seien Rosengarten und KisSalis verankert, erklärt Karrer.
Diese gastronomische Einrichtung will der Eigentümer selbst betreiben, zumindest in der Anfangszeit. Verpachten sei eine Option, so Karrer, allerdings nur, wenn er von den Qualitäten des Pächters überzeugt sei.
Nicht nur als Gastronom betritt Günther Karrer Neuland, auch als Hotelier begann er vor einem Jahr mit Haus Thea eine ganz andere berufliche Richtung einzuschlagen. Normalerweise kaufe er Immobilien und verpachte sie, erzählt er. Beim Kurhaus in der Kissinger Theresienstraße mit herrlichem Blick auf den Rosengarten und die Saale sei es anders. Eigentümer dieser Einrichtung ist die Karrer Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG Schweinfurt, Betreiber die KIH GmbH & Co. KG mit Sitz in der Theresienstraße 12.
Eigentlich sei er unfreiwillig Hotelier geworden, erzählt Karrer. Mehrere Jahre sei das Kurhaus an ihn herangetragen worden. Als die AWO dann verkaufte, habe er sich entschlossen, das Haus mit 80 Betten zu übernehmen.
Das erste Jahr sei kein leichtes gewesen, resümiert Karrer. Aber die Entwicklung verlaufe positiv. Er werbe auf mehreren Internet-Plattformen, habe seine Klientel auch schon erweitern können. Mehr ansprechen will er künftig Kurzurlauber und Gesundheitsbewusste. Ausgebucht ist das Haus laut Karrer bereits an Weihnachten bis zum Jahr 2016.
Neben Renovierung von Zimmern und Ausstattung mit anderen Möbeln gibt es seit dem 1. März die Physio-Therapie-Praxis von Norbert Vogel im Haus. Der Therapeut habe bislang im inzwischen geschlossenen VdK-Kurheim praktiziert, so Karrer. Eine weitere Neuheit im Thea ist die Salzgrotte.
Günther Karrer prüft, was er im Haus Thea alles verändern will. Er hütet sich vor wildem Aktionismus. Denn eine Runderneuerung ziehe zwangsläufig höhere Preise nach sich. „Dafür habe ich aber vielleicht nicht das Gästeklientel.“ Als nächstes soll der Garten umgestaltet werden.