(hawo) In der Deegenbergklinik machen sich die Verantwortlichen Gedanken darüber, wie es ohne Zivildienstleistende künftig weitergeht. Weil die Wehrpflicht bekanntlich ausgesetzt werden soll, ist auch der Zivildienst künftig nicht mehr zu halten.
Die Pläne von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) sorgten bei Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern ebenso wie bei den Bewerbern für den Zivildienst für große Verunsicherung, teilte Pflegemanager Winfried Roßbauer von der Deegenbergklinik jetzt mit.
„Wir haben es hier mit Menschen zu tun, das ist nicht wie am Fließband. Für uns wäre es nicht angenehm, wenn es keine Zivis mehr geben würde“, so Roßmann. Das Korsett in dem Dreischichtbetrieb sei – wie überall in der Pflege – recht engmaschig. Die Zeit, jemandem einfach mal zuzuhören, sei knapp; da könne ein Zivildienstleistender, der sich die Zeit nehmen könne, richtig gut für die Patienten sein.
Um dem Rückgang der Zivildienstleistenden entgegenzuwirken, werden den Angaben zufolge an der Deegenbergklinik seit September Jahrespraktikanten eingesetzt. Diese jungen Leute, die später eine Ausbildung in einem Pflegeberuf machen wollen, leisten diesen für 300 Euro pro Monat. Sie nutzten die Zeit, sich auf die Ausbildung im Pflegeberuf vorzubereiten.