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SEUBRIGSHAUSEN/MASSBACH: Raupenbekämpfung aus der Luft

SEUBRIGSHAUSEN/MASSBACH

Raupenbekämpfung aus der Luft

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    Typisches Schwammspinnernest.
    Typisches Schwammspinnernest.

    „Leider müssen wir hier heuer eine Schwammspinner-Bekämpfung aus der Luft durchführen“, sagt Forstdirektor Wilhelm Schmalen vom Amt für Landwirtschaft und Forsten bei einem Informations-Gang durch den Körperschaftswald Kohlholz in Seubrigshausen. Zum Einsatz kommen die Mittel Dimilin und Dipel.

    In der kommenden Woche wird im Amtsbereich erstmals seit 1994 der Eichenschädlings Schwammspinner wieder so massiv bekämpft. Betroffen sind Waldungen um Seubrigshausen und Wälder zwischen Thundorf und Maßbach, erläuterte er anhand einer Revierkarte.

    Die Bekämpfung aus der Luft beginnt am 2. Mai in den Regionen um Würzburg und Schweinfurt und wird etwa am 6. und 7. Mai im östlichen Landkreis Bad Kissingen fortgesetzt, so Schmalen. Beflogen werden im Landkreis nur die Flächen um Seubrigshausen und zwischen Thundorf und Maßbach.

    Kaum Überlebenschancen

    Der Schwammspinner (Lymantria dispar) gilt als Großschädling für Eichen, dessen Raupen durch ihren Blattfraß die Bäume stark beeinträchtigen. Gesellen sich weitere Schädlinge, wie Eichenwickler, Frostspanner, Eichenprozessions-Spinner und der Eichenprachtkäfer sowie Mehltau und extreme Trockenperioden dazu, dann hätten auch starke Eichen kaum eine Überlebens-Chance, so Schmalen.

    Ein Nest pro Eiche

    „Als Vorlauf für eine eventuell nötige Bekämpfungs-Maßnahme wird bereits im Winter erkundet, ob und an wie vielen Eichen Eiablage-Nester vorhanden sind“, erklärte der Förster. Aus der Anzahl der betroffenen Bäume und der Zahl der entdeckten Nester wird ein Durchschnittswert errechnet. Bei durchschnittlich ein Nest pro Eiche ist ein kritischer Wert erreicht. In den Wald-Abteilungen Kohlholz, Mummelstaude, Rockenbühl und dem benachbarten Staatswald Hahn wurden die kritischen Werte mehrfach erreicht, machte Schmalen deutlich. In den anderen Waldabteilungen der Seubrigshausener Gemarkung ist die Dichte der Nester so gering, dass die Insektenbekämpfungsmittel nicht eingesetzt werden müssen. Festgestellt wurde auch, dass der Gemeindewald Maßbach nördlich der Haupertsmühle (Morschreisig und Hangeloh) ebenfalls betroffen ist.

    Im Vergleich zu den Bekämpfungsaktionen vergangener Jahre, bei denen mehrere 1000 Hektar Wald beflogen werden mussten, sind heuer in den Landkreisen Rhön-Grabfeld (hier die Wälder um Eyershausen und Sulzdorf) und Bad Kissingen nur rund 360 Hektar betroffen.

    Zum Einsatz kommen die Mittel Dimilin und Dipel. Sie werden genau zum Zeitpunkt des Schlupfs der Schwammspinner-Raupen ausgebracht und hindern diese an der Häutung. Die Häutungsmittel seien für Menschen, Säugetiere und Vögel sowie andere Insekten, wie Bienen und ähnliche ungefährlich, versicherte der Forstdirektor. Als Wermutstropfen bezeichnete er die Tatsache, dass Schmetterlingslaven, die zur gleichen Zeit wie die Schwammspinner-Raupen schlüpfen, schon beeinträchtigt werden.

    Zufahrtswege gesperrt

    Während der Bekämpfungs-Maßnahme werden alle Zufahrtswege zu den betroffenen Wäldern gesperrt. Außerdem dürfen diese während der nächsten 48 Stunden nicht betreten werden. Darüber hinaus müssen offene Gewässer im Abstand von 100 Metern umflogen werden. Die Helikopter-Piloten fliegen heute nach GPS-Technik. Die erlaubt ihnen, Flächen gezielt zu besprühen. Bei regnerischem und windigem Wetter sind Besprühungen nicht möglich. Geflogen wird entweder ganz früh am Morgen oder in den späten Abendstunden. Das sind Zeiten ohne Thermik, die das Mittel in die Atmosphäre tragen würde, so Schmalen.

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