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HAMMELBURG/SUCRE: Regina Merz gründet Hilfsprojekt

HAMMELBURG/SUCRE

Regina Merz gründet Hilfsprojekt

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    Hilfsprojekt: Regina Merz mit der kleinen Alberta bei ihrer therapeutischen Arbeit im neu gegründeten Therapiezentrum Yanapasayku.
    Hilfsprojekt: Regina Merz mit der kleinen Alberta bei ihrer therapeutischen Arbeit im neu gegründeten Therapiezentrum Yanapasayku. Foto: Foto: W. Ehling

    „Yanapasayku, ich helfe dir“ – so heißt das Therapiezentrum im bolivianischen Sucre, das drei junge Frauen derzeit aufbauen. Unter ihnen ist die Hammelburgerin Regina Merz. Das Projekt im ärmsten Land Südamerikas erfordert nicht nur fachliches Wissen und Organisationstalent, sondern auch Mut und Idealismus.

    Im Team will die gelernte Ergotherapeutin Menschen jeden Alters, vor allem aber Kindern, bei Behinderungen oder Problemen helfen. Beteiligt sind auch die Physiotherapeutin Lina Ramsauer (Bremen) und die heimische Logopädin Rosario Esperanza Osina. Gemeinsam bringen sie ihr Fachwissen ein, um Lebensqualität und Selbstständigkeit ihrer Schützlinge individuell zu fördern.

    Wie kommt eine junge Frau dazu, sich in einem völlig fremden Land für die arme Bevölkerung zu engagieren? „Ich wollte schon immer ins Ausland und andere Länder, Menschen und Kulturen kennenlernen“, begründet Regina Merz ihren gewagten Schritt.

    Ihr Weg in den anderen Kontinent führte über ein Schnupper-Wochenende bei den katholischen Missionaren aus dem holländischen Steyl. Der Entschluss zu einem Freiwilligenjahr 2003/04 in El Alto bei La Paz fiel allerdings zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Unruhen machten die Lage im Lande schwierig. „Gringas (Weiße) ließen sich damals besser nicht auf der Straße sehen, die Lebensmittel wurden knapp, und es gab kaum mehr Wasser“, erinnert sich die heute 31-Jährige.

    „Erst die Flucht des damaligen Präsidenten brachte wieder etwas Ruhe ins Land, wir ergriffen die Chance und verließen El Alto, zusammen mit einer Kollegin“, erläutert Regina Merz. Danach reiste sie durchs Land und fand schließlich in Sucre, einer bolivianischen Großstadt, eine kirchliche Freiwilligeneinrichtung, das Institut Psicopedagogico, um dort als Freiwillige mit behinderten Kindern zu arbeiten.

    Wieder zurück in Deutschland, arbeitete Merz als Ergotherapeutin. 2011 gab sie ihren Job in Würzburg auf, um erneut bei ihrer damaligen Freiwilligenstelle in Sucre zu helfen. Daraus bot sich die Gelegenheit, ein eigenes Projekt zu gründen.

    Nachdem Räumlichkeiten gefunden waren, folgten zahlreiche Behördentermine und viel Schreibarbeit. Regina Merz spricht zwar spanisch, war aber dankbar für die Unterstützung des Gatten ihrer bolivianischen Kollegin.

    Nach einem Jahr Vorbereitung läuft die Arbeit in dem kleinen Therapiezentrum jetzt an. Doch es bleibt ein hartes Brot, denn um das Projekt betreiben zu können, braucht sie Geld. Da es keine staatlichen Zuschüsse gibt, muss Yanapasayku sich aus Spenden finanzieren. Das Salär für die Therapeutinnen ist bestenfalls minimal.

    „Miete, Wasser, Strom und oft auch die Transportkosten für die Kinder armer Familien oder Hausbesuche müssen wir selbst finanzieren“, berichtet die Hammelburgerin. Deshalb will das Therapeutenteam, das mit dem gemeinnützigen Verein Jugend-Bildung-Hilfe in Bolivien zusammenarbeitet, jetzt eine Stiftung gründen, um den Transfer von Spendengeldern zu vereinfachen.

    Die jungen Frauen setzen ihre Hoffnung nun auf Sponsoren und Patenschaften. „Hilfsmittel wären in Deutschland genügend vorhanden, aber die hohen Transportkosten nach Südamerika verhindern den Einsatz in Bolivien“, beklagt Regina Merz. Sie hofft, dass sich auch für diesen Zweck Förderer finden.

    Information: Wer das Projekt unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende unter dem Stichwort Yanapasayku, JBH Bolivien tun bei der Raiffeisenbanken München, Konto-Nummer 63 100, BLZ 701 694 66. Kontaktadresse für weitere Informationen: Calle Destacamento 111, Sucre, Bolivien oder info@yanapasayku.de

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