Vom Vereinsdiener zum Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Winkels – das war der Weg von Heinrich Müller, der bei der Generalversammlung für 60-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurde und deutliche Worte in Bezug auf die Einsatzbereitschaft fand: „Eine einsatzfähige Wehr benötigt ein gutes Fahrzeug.“
Damit sprach er das an, was Kommandantur und Vereinsführung von offizieller Seite aus vermissten: weder Kreisbrandinspektor (KBI) Harald Albert noch Bürgermeister Anton Schick äußerten sich konkret in diese Richtung. Beide drückten ihren Dank der „gut organisierten Wehr“ aus und betonten vor allem die engagierte Jugendarbeit, die durch zwölf Neuaufnahmen, darunter ein Junge, dokumentiert wurden.
Im Rahmen der Berichte stand Kommandantin Christine Rausch an erster Stelle. Momentan hat die Winkelser Wehr 29 Aktive, davon sechs Frauen, und 21 Jugendliche, davon 16 Mädchen. Mit sieben Atemschutzträgern sei man an der untersten Grenze, was bei der Einsatzentscheidung durch die Rettungsleitstelle oder durch die städtische Einsatzleitung wichtig sei – so Harald Albert auf die Kritik von Siegfried Kiesel, warum man an dritter oder vierter Stelle bei der Einsatzbenachrichtigung stehe. Kommandantin Rausch berichtete über sechs Brandeinsätze, zwei Fehlalarme, 21 Übungen, 18 offizielle Termine, erfolgreiche Leistungsprüfungen und die Teilnahme an sechs Lehrgängen.
Jugendwart Andreas Müller berichtete von den zwei Jugendgruppen, die neben den 28 Übungen auch weitere gemeinsame Aktivitäten aufweisen konnten. Besonders lobte er die Einsatzbereitschaft bei Übungen und Fortbildungen wie Jugendleistungsabzeichen und Wissenstest. Für 2013 seit die Teilnahme am Jugend-Feuerwehrtag geplant.
Die Vereinstätigkeit erläuterte der Vorsitzende Siegfried Kiesel und gab einen Abriss über die kulturell-geselligen Aktivitäten der Feuerwehr.
Aufgaben sind verteilt
Bei der Wahl wurde Kommandantin Rausch im Amt bestätigt. Als stellvertretender Kommandant fungiert weiterhin Christian Kiesel, der bereits im Vorjahr gewählt worden war, weil der bisherige aus Altersgründen ausschied. Kommandant nicht gleich Vereinsvorsitzender – so ist es in Winkels üblich, damit man eine Aufgabenverteilung hat. Deshalb wurde Siegfried Kiesel als Vorsitzender gewählt, seine Stellvertreterin ist Christine Rausch. Als Schriftführerin wurden Yvonne Heer, als Kassenwart Gabrielle Hillenbrand bestimmt. Im Amt als Kassenprüfer wurden Dieter Nürnberger und Ingeborg Zwirlein bestätigt.
240 Jahre aktive Vereinszugehörigkeit und 140 Jahre aktiver Dienst: Hinter diesen Zahlen verbirgt sich nicht nur die Mitgliedschaft in der Feuerwehr Winkels, sondern vielmehr ein besonderes Engagement.
Seit 70 Jahren ist Albin Reuss im Verein. 26 Jahre (1953 bis 1979) war der mittlerweile 88-Jährige stellvertretender Kommandant und ist seit 1979 Ehrenkommandant.
60 Jahre ist Henrich Müller im Verein. Von 1952 bis 1997 (45 Jahre) war er aktiver Feuerwehrler. Von 1952 bis 1965 war er „Vereinsdiener“, danach bis 1991 Kommandant der Wehr. Seit 1991 ist er Ehrenkommandant. Seine Interesse an der Wehr bekundete er unter anderem mit dem Satz: „Zwischen Alarm und Sirene vergehen nur drei Minuten. Ihr seid wirklich schnell – und dann habt ihr ein langsames Auto.“
Ebenfalls geehrt wurden Ewald Krebs (60 Jahre Mitglied, 42 Jahre aktiv) und Leo Bimmel (50 Jahre Mitglied). Ausgezeichnet für ihren aktiven Dienst wurden Roland Zwirlein (40, Gruppenführer und Atemschutzträger), sowie für 30 Jahre Kommandantin Christine Rausch, Kassenwartin Gabriele Hillenbrand und die langjährige Schriftführerin Marion Renninger. Seit zehn Jahren aktiv ist Marcel Renninger.