Am 22. Juni wurde die alte Sinntalbrücke gesprengt. Einige Wochen sollte es danach dauern, die Trümmer, insbesondere den Stahlüberbau, zu entfernen. Jetzt steht fest: Das Ganze wird sich bis Ende des Jahres hinziehen. Mit schuld daran ist der Stahlpreis.
Stephan Plannerer ist Geschäftsführer der gleichnamigen Abbruchfirma aus Pullenreuth in der Oberpfalz. Als Subunternehmen ist die Plannerer GmbH & Co KG damit beauftragt, die Stahltrümmer, wegzuschaffen.
Bei knapp der Hälfte, 3000 Tonnen, ist das bis Ende Juli bereits geschehen. Den Rest des Stahls, etwa 3400 bis 3500 Tonnen, hat Plannerer an drei Stellen zusammenbringen lassen. Und zwar so, dass sie die begonnene Modellierung der Landschaft rund um die neue Brücke nicht stören.
Dort bleibt der Schrott wohl erst einmal liegen. Das liegt vor allem daran, dass die Stahlwerke im August kaum Material nachgefragt haben. „Meist machen sie in dem Monat Revision“, sagt der Firmenchef.
Jetzt, im September, ziehe die Nachfrage wieder an. Und damit auch der Stahlpreis.
Laut Stephan Plannerer sei dieser seit Mai stetig gesunken. Trotzdem habe er kurz nach der Sprengung die erste Hälfte abtransportieren lassen und verkauft.
Auf der Baustelle Sinntalbrücke musste Platz geschaffen werden. Straßen, Wege und auch die Sinn sollten nach Vorgabe der Autobahndirektion Nordbayern frei sein.
Plannerer geht davon aus, dass er den größten Teil des restlichen Schrottes im Oktober und November an Stahlwerke verkaufen kann. Dann sei erfahrungsgemäß die Nachfrage am größten. Es seien bessere Preise als im Sommer zu erzielen.
Laut Jens Ehmke, Leiter der Würzburger Dienststelle der Autobahndirektion Nordbayern, hat das Abbruchunternehmen bis zum Dezember Zeit, das Feld unter der Brücke endgültig zu beräumen. Stephan Plannerer ist zuversichtlich, dass das gelingt.
Der Stahlverkauf aus den Resten der Sinntalbrücke ist übrigens Teil der Kalkulation des Unternehmens. Die bisherigen Erlöse daraus findet Plannerer „in Ordnung“.