Schauspieler Nico Jilka hat sich einen Traum erfüllt. „Ich habe seit Jahren darauf hingearbeitet“, so der 38-jährige Nördlinger, der seit einem Jahr ein eigenes Schauspielhaus leitet. Seine Karriere begann im Herbst 2002 indes am Fränkischen Theater Schloss Maßbach. „Das erste Vorsprechen hat gleich gepasst“, erinnert sich Jilka gern.
„Das war eine spannende, schöne Zeit, frisch von der Schauspielschule aus München nach Maßbach“, sagt Jilka. Eine Agentur habe ihn zusammen mit drei weiteren Schauspielern ans Fränkische Theater vermittelt. „Wir waren damals ein eingeschworenes Team.“
Seine Texte lernte Jilka in der freien Natur. „Ich bin alle Wege und Wälder um Maßbach herum abgelaufen.“ Die freundlichen Leute dort seien es ja gewöhnt, „dass immer ein paar schräge Vögel mit einem Textbuch herumlaufen“, schmunzelt der 38-Jährige.
Rund eineinhalb Jahre lang wohnte der Schauspieler in Bad Kissingen, „sehr schön am Kurpark in der Kurhausstraße“. Das lag daran, dass er während seiner Maßbacher Spielzeit auch von Amors Pfeil getroffen wurde. Aber ganz verschossen war er dann wohl doch nicht. „Die Beziehung zu meiner damaligen Freundin war eher eine Episode“, nennt er es ganz theaterfachmännisch.
Das Fränkische Theater blieb sein einziges festes Engagement. „Mein Ziel war es immer, mich selbstständig zu machen.“ Im Mai 2010 eröffnete Jilka in seiner Heimatstadt Nördlingen im Landkreis Donau-Ries seine Schauspielmanufaktur, und damit sogar das erste Theater überhaupt in der Stadt. „Ich habe dafür in ein altes Fabrikgebäude investiert und es selbst ausgestattet.“
Jilka ist einer jener Schauspieler, die sich in Maßbach die ersten Bühnensporen verdient haben und deren weiteren Lebensweg die Main-Post in einer losen Serie verfolgt. Einige der ehemaligen Schauspieler sind, wie etwa Gila von Weiterhausen oder Peer Augustinski, auf der Karriereleiter emporgeklettert und seit langem einem breiten (Fernseh-)Publikum bekannt.
Theater spielen nennt Jilka ein solides Handwerk. „Die Film- und Fernsehwelt ist sehr schnelllebig. Man ist oben und kann gleich darauf unten sein.“ Dagegen hat der 38-Jährige kontinuierlich an seiner Karriere gebastelt. „Kafkas Bericht für eine Akademie habe ich damals in Maßbach inszeniert und spiele es heute noch“, gibt er ein Beispiel.
Mit der Maßbacher Intendantin Anne Maar hält Jilka auch nach zehn Jahren noch Kontakt, zumindest sporadisch. „Ich halte sie auf dem Laufenden. Und zur Eröffnung meines Theaters im vergangenen Jahr hat sie mir alles Gute gewünscht.“ Maar konnte da schon den 60-jährigen Spielbetrieb in Maßbach feiern. Vielleicht kommt Jilka mit einem Gastspiel eines Tages zurück an den Ort, an dem seine Karriere begann. „Wenn sich etwas ergibt, sehr gern.“