"Am 2. Oktober dieses Jahres jährt sich der Todestag unseres Stifters zum 150. Mal", begrüßte Stiftungsvorstand Marco Schäfer die Gäste. "Mit der Gründung seiner Stiftung führt Karl von Hess die Tradition der christlichen Nächstenliebe fort. Seine Idee der Hilfe für arme, alte und gebrechliche Menschen entspringt zutiefst eines christlich geführten Lebens."
Zum Festakt waren Thomas Bold , Vorsitzender des Stiftungsrates und Landrat des Landkreises Bad Kissingen, Mitglieder des Stiftungsrates sowie Vertreter örtlicher Gemeinden, in denen die Carl-von-Heß-Sozialstiftung Seniorenheime oder -zentren betreibt, gekommen. "Die aus dem Nachlass des Privatiers Karl von Hess entstandene Stiftung arbeitet auch 150 Jahre nach der Gründung gemeinnützig und besitzt beste Referenzen im Bereich Pflege und betreutes Wohnen", so Bold. "Im Sinne des Gründers kümmert sich die Stiftung bis heute um kranke, alte und gebrechliche Bürgerinnen und Bürger in unserer Region."
Unterhaltsame Anekdoten
Die Gäste staunten als Karl von Hess den festlich geschmückten Saal im Johannes-Martin-Haus in Hammelburg betrat. Schauspieler Nils Hellmuth-Truchseß von Wetzhausen verkörperte ihn mit verblüffender Ähnlichkeit, angelehnt an das einzige Ölgemälde, das vom Stifter erhalten ist. Der Schauspieler ließ Hess' Persönlichkeit aufleben. Er erzählte unterhaltsam über seinen Werdegang sowie über Stationen seines Lebens und Wirkens. Als Anekdote durfte der Inkognito-Besuch zu Kurzwecken der damaligen Kaiserin Sissi in seinem Hotel in Bad Kissingen nicht fehlen. In einem Interview standen Bold und Schäfer "ihrem Stifter" Rede und Antwort.
Brötchen für alle
Zuvor fand ein feierlicher Gottesdienst in der katholischen Stadtpfarrkirche statt, den Pfarrer Thomas Eschenbacher zelebrierte. Ganz im Sinne des Stifters erhielten alle Gottesdienstbesucher bei Verlassen der Kirche eine Tüte mit einem Brötchen gereicht. Zu seinem Sterbetag hatte Karl von Hess verfügt, dass alle Schulkinder in Hammelburg "Wecken" erhalten sollen. Diese Idee griff die Stiftungsverwaltung zum Jubiläum auf.
Das Testament
In seinem Testament von 1870 bestimmte Karl von Hess, dass mit seinem Vermögen eine kreiskommunale Stiftung für den Distrikt Hammelburg gegründet werden sollte. Als der Landkreis Hammelburg im Jahr 1972 im Großkreis Bad Kissingen aufging, dehnte sich der Wirkungskreis der Stiftung auf den neuen Landkreis aus. Im Jahr 1996 wurde das Krankenhaus in Bad Brückenau, 2004 das in Hammelburg aufgegeben. Seitdem beschränkt sich die Stiftung auf die Unterhaltung von Einrichtungen für die Seniorenhilfe. Dazu gehören sieben Einrichtungen an folgenden Standorten im Landkreis Bad Kissingen: Bad Brückenau, Euerdorf, Hammelburg , Münnerstadt, Oberthulba und Zeitlofs.red