„Angefangen hat alles mit einer Büffelhornpfeife“, sagt Schuhmann. Diese hatte er sich zur Erziehung seines Labradorrüden Sammy vor gut zehn Jahren in einem Jagdgeschäft gekauft. Da die Pfeife aber nicht richtig funktionierte, versuchte Schuhmann sie auszubessern. Trotz Säubern und Nacharbeiten pfiff das Instrument aber immer noch nicht ordentlich. Daraufhin entschloss sich der gelernte Agrartechniker, in seiner Hobbywerkstatt einfach selbst eine Trillerpfeife aus Holz zu schnitzen.
In der Hundeschule, in der Schuhmann zu dieser Zeit mit seinem jungen Rüden arbeitete, war das Staunen groß, als der geborene Oberbacher mit seiner selbstgebauten Hundepfeife um den Hals auftauchte. Plötzlich wollte jeder seiner Hundeführerkollegen auch so ein handgeschnitztes Exemplar von ihm haben. Somit kam der Stein ins Rollen und Schuhmann des öfteren in seine kleine Werkstatt im Keller seines Hauses.
„Jede Pfeife ist von Hand gefertigt und ein Unikat“
Thomas Schuhmann
Hauptsächlich verwendet der Pfeifenbauer Obst- und Nutzhölzer aus der Region wie zum Beispiel Buche, Zwetschgen- Flieder- oder Mirabellenholz. Aber auch Rehgehörn und exotische Hölzer aus aller Welt verarbeitet der jetzt selbstständige Gruppenleiter in der Behindertenarbeit. Wichtig bei den Holzpfeifen sind ihm vor allem ein ausdrucksstarker Farbton und eine eigenwillige Maserung.
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„Jede Pfeife ist von Hand gefertigt und damit ein Unikat“, so der 51-Jährige. Zwischen acht und 20 Minuten braucht Schuhmann ungefähr pro Pfeife, 1000 Stück fertigt er nach eigenen Angaben im Jahr. Besonders gut kommt seine Kombipfeife bei den Hundebesitzern an, auf die er sogar einen Gebrauchsmusterschutz hat eintragen lassen.
„Ein Loch an der Unterseite des Strömungskanals dieses Modells und eine kleine Korkkugel im Innern der Pfeife sorgen neben dem normalen Pfeifton für ein Trillern“, erklärt Schuhmann. Lediglich das Loch an der Unterseite muss man mit dem Daumen zuhalten. Ohne die Pfeife aus dem Mund zu nehmen, kann man so zwei verschiedene Pfeiftöne erzeugen.
Für seine Pfeifen erhielt der Hassenbacher einmal auch ein Dankesschreiben der besonderen Art. Und zwar vom Weißen Haus. Denn als Schuhmann 1998 im Fernsehen den damaligen amerikanischen Präsidenten Bill Clinton sah, wie dieser mit seinem Labradorrüden spielte, schickte Schuhmann ihm kurzerhand eine seiner Pfeifen ins Weiße Haus. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Schuhmann erhielt ein offizielles Dankesschreiben – persönlich unterzeichnet von Bill Clinton.
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Neben den Hundepfeifen versucht der findige Tüftler aus Hassenbach sein Sortiment pro Jahr um ein neues Pfeifenmodell zu erweitern. Seit geraumer Zeit befinden sich auch Lederleinen im Repertoire des Hobbybastlers. „Die Nachfrage nach meinen Hundepfeifen ist groß“, erzählt Schuhmann.
Inzwischen bietet der Schuhmann seine Hundepfeifen alljährlich auch auf verschiedenen Jagdmessen und Hundeausstellungen an. Sogar Lehrgänge im Schnitzen kann man bei dem Hassenbacher buchen.
Online-Tipp
Weitere Informationen über Hundepfeifenbauer Thomas Schuhmann unter www.hundepfeifen.de