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HAMMELBURG (IS): „Sie war eine tolle Frau – christlich und sozial“

HAMMELBURG (IS)

„Sie war eine tolle Frau – christlich und sozial“

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    An die Verdienste von Dr. Maria Probst erinnerten bei der gestrigen Gedenkfeier in Hammelburg (von links): VdK-Vorsitzender Engelbert Roith, Altlandrat Herbert Neder, Bürgermeister Ernst Stross, CSU-Vorsitzende Elisabeth Wende, stellvertretender Landrat Walter Gutmann, Herbert Brehm vom Arbeitskreis Burg Rothenfels und Alfred Biehle, ehemaliger Bundestagsabgeordneter aus Karlstadt.
    An die Verdienste von Dr. Maria Probst erinnerten bei der gestrigen Gedenkfeier in Hammelburg (von links): VdK-Vorsitzender Engelbert Roith, Altlandrat Herbert Neder, Bürgermeister Ernst Stross, CSU-Vorsitzende Elisabeth Wende, stellvertretender Landrat Walter Gutmann, Herbert Brehm vom Arbeitskreis Burg Rothenfels und Alfred Biehle, ehemaliger Bundestagsabgeordneter aus Karlstadt. Foto: FOTO Irene Spiegel

    „Heute würde man sie eine Powerfrau nennen“ – Dr. Maria Probst, zu deren 40. Todestag der CSU-Ortsverband Hammelburg am gestrigen 1. Mai eine Gedenkfeier vor ihrer Gedenktafel am Hammelburger Kirchplatz abhielt. Stellvertretender Landrat Walter Gutmann charakterisierte die ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags und Hammelburger Ehrenbürgerin kurz und treffend: „Sie war eine tolle Frau.“ Sie habe für die Schwachen gekämpft und dabei immer ihr Gewissen als obersten Maßstab angelegt. „So wie sie sollten wir alle sein – christlich, sozial und mit Menschenliebe ausgestattet.“

    Die Verdienste der Hammelburger Bundestagsabgeordneten rief CSU-Ortsverbandsvorsitzende Elisabeth Wende in ihrer Festansprache in Erinnerung. Mit ihren zwei Töchtern war die Witwe 1942 nach Hammelburg evakuiert worden. Das eigene Erleben von Not und ihre christliche Erziehung machten sie zu einer engagierten Kämpferin für die Menschen im kriegsgeschüttelten Deutschland, als sie 1946 als Abgeordnete der Kreise Hammelburg und Gemünden in den Landtag einzog. Sie machte Wiederaufbaukredite locker und sorgte für die Freigabe von Baustoffen. Als erste formulierte Dr. Probst im Landtag den Antrag, das Massenlager Hammelburg in ein familienfreundliches Wohnlager umzuwandeln.

    1949 wurde Dr. Maria Probst dann in den Bundestag gewählt, wo sie sich vor allem für die Versorgung von Kriegsopfern stark machte. So wurde sie zur Mitinitiatorin für ein Sozialgesetz, das die Härten für die Millionen Kriegsgeschädigten mildern sollte. Ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn habe sie zum Anwalt der Bittsuchenden werden lassen, sagte Wende. Daher trug sie auch den Namen „Maria hilf“ oder „Maria Heimsuchung“. 1951 unterstützte sie erfolgreich den Widerstand der Region gegen Pläne des US-Militärs, 21 Gemeinden zur Erweiterung des Truppenübungsplatzes abzusiedeln. Wende erinnerte auch an ihre Rolle als erste Frau auf dem Sitz des Vizepräsidenten des Deutschen Bundestags und die als Präsidentin der europäischen Frauenunion. „Glaubwürdigkeit und Argumentationskraft verbunden mit mütterlicher Fürsorge kennzeichneten ihr großes politisches Leben“, so Wende.

    Mit Dankbarkeit erinnerte Bürgermeister Ernst Stross an die Verdienste „dieser besonderen Frau“, die soziale Gerechtigkeit hartnäckig verfolgt und dabei nie den Kontakt zur Basis verloren habe. In Hammelburg habe sie sich besonders für die Flüchtlinge und Ausgebombten eingesetzt und sich immer für die Belange der Stadt stark gemacht. Aus diesem Grund wurde Dr. Maria Probst 1952 die Ehrenbürgerwürde verliehen. Ihr Wirken bleibe auch 40 Jahre nach ihrem Tod noch lebendig.

    „Sie hat ihre Ziele selbst vorgelebt“, würdigte der Vorsitzende des Arbeitskreises Burg Rothenfels, Herbert Brehm, die Hilfsbereitschaft von Dr. Probst. Auch VdK–Vorsitzender Engelbert Roith unterstrich ihren Einsatz für die Kriegsgeschädigten.

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