(is) „Sie waren nicht nur der General vom Lagerberg, sie waren auch unser General.“ Diese Worte von Bürgermeister Ernst Stross bei der Verabschiedung von Brigadegeneral Johann Berger machten die Beliebtheit des Kommandeurs der Infanterieschule deutlich, der nach sechseinhalb Jahren den Lagerberg verlässt, um als stellvertretender Befehlshaber beim Wehrbereichskommando Süd IV in München ein neues Aufgabenfeld zu übernehmen.
Berger habe ein maßgebliches Stück jüngerer Hammelburger Geschichte geschrieben und Zeichen in der Stadt gesetzt, sagte Bürgermeister Stross. Als Anerkennung und Dank verlieh er ihm die höchste Ehrung der Stadt Hammelburg, die Stadtplakette.
In seiner Laudatio würdigte Stross die Verdienste des Generals. So habe Berger Führung und Kompetenz bei der Umgestaltung der Bundeswehr bewiesen und ihr den eigenen Stempel aufgedrückt. In seiner Amtszeit sei das VN-Ausbildungszentrum ausgebaut, international ausgerichtet und die Ausbildungdsdrehscheibe Hammelburg-Wildflecken zu einem multinationalen Dienstleistungsbetrieb für die Truppe gestaltet worden. Ihm sei es zu verdanken, dass die im Rahmen der Umstrukturierung abgebauten Arbeitsplätze auf dem Lagerberg durch die Ansiedlung neuer Aufgabenbereiche mehr als kompensiert worden seien.
Stross nannte Berger auch einen „Botschafter Hammelburgs“. Er habe die Stadt bei seinen vielen militärischen Auslandsreisen weltweit bekannt gemacht. Besonders habe sich Berger auch um die Einbindung des Militärs in die Zivilgesellschaft bemüht und das als Bürger von Untererthal selbst auch praktiziert.
Dass er sich in Hammelburg wohlgefühlt hat, bestätigte General Berger: „Ich habe hier eine neue Heimat gefunden.“ Nicht nur der Wohn- und Lebenswert sei hier exzellent, sondern auch die Menschen seien freundlich und hilfsbereit. Besonders lobte Berger das Miteinander von Militär und Zivilbevölkerung. So habe es in seiner Amtszeit nie Querelen gegeben, „das ist äußerst selten“. In Erinnerung werden ihm vor allem die stimmungsvollen Prunksitzungen der Untererthaler Karnevalsgesellschaft bleiben. „Ich hätte nie für möglich gehalten, dass es in einem so kleinen Ort so etwas gibt.“ Dagegen herrsche beim Fasching in Oberbayern Friedhofsstimmung.
Zum Abschied des Generals stiegen deshalb noch einmal Brigitte Keidel und Christel Harmgarth von der Ha-Ka-Ge in die Bütt und sorgten mit lustigen Versen für einen heiteren Abschied des Generals.