Das hochkarätig besetzte Tanzturnier, das in Zusammenarbeit von Staatsbad GmbH und dem Landestanzsportverband Bayern (LTVB) organisiert wird, wurde musikalisch vom Ballroom-Orchestra untermalt. Der Ball bildete auch den passenden Rahmen für die Auszeichnung des langjährigen DTV-Lehrwart Horst Krämer mit der Goldenen TSTV-Ehrennadel für besondere Verdienste.
Erster Höhepunkt des Abends war die Präsentation der elf Paare durch die amtierende Miss Bad Kissingen. In der Vorrunde zeigten die Paare die fünf Standard-Tänze in drei Gruppen, wobei zweimal vier Paare und einmal drei Paare auf der Tanzfläche brillierten. Das Los entschied jeweils, in welcher Runde die Paare anzutreten hatten.
Alle Tänzer beeindruckten durch Ausstrahlung und fast artistischer Körperbeherrschung sowie durch Kreativität und tänzerische Exaktheit. Der Blickkontakt zum Publikum und die entspannte Lockerheit trotz höchster Konzentration zeigten die Professionalität und das Niveau der deutschen Elite. Szenenapplaus gab es für gelungene Formationen.
Nur 90 Sekunden pro Tanz hatten die Paare Zeit, ihr Können zu beweisen – ob beim eleganten Gleiten zum Langsamen oder Wiener Walzer, beim sinnlichen Tango, dem wiegenden Slowfox oder den schnellen Schrittfolgen des Quickstep, bei dem die Paare nur so über das Parkett zu fliegen schienen.
Nicht einfach war die Aufgabe für die Wertungsrichter. Horst Barth, Klaus Gundlach, Ivo Münster, Horst Krämer und Dietmar Gürtler mussten in „stiller Abstimmung“ die sechs Paare auswählen, die sie im Finale sehen wollten.
Aufgelockert wurde das Einladungsturnier durch die Präsentation des Deutschen Meisterpaares in lateinamerikanischen Tänzen. Motshegetsi Mabuse und Timo Kulczak wirbelten zu den Klängen von Rumba, Jive und Cha-Cha-Cha über die Tanzfläche und bildeten damit einen ausdrucksstarken Kontrast zu den eher gediegenen Formationen der Standards.
Die Leistungen nicht nur zu wiederholen, sondern weitere Höhepunkte zu setzen, war die anspruchsvolle Herausforderung für die Endrunde. So war auch die Anspannung hinter den Kulissen spürbar. Nervös bereiteten sich die Paare im Seitenbereich des Großen Saals auf ihren Auftritt vor. Pirouetten oder Griffe wurden geübt, die Körper gedehnt, die Frisur gerichtet oder die Tanzschuhe mit einer Bürste aufgeraut. Doch mit dem Betreten der Tanzfläche herrschte nur höchste Konzentration und eine Ausstrahlung, die vom Lächeln im Gesicht bis zur Muskelanspannung in den Waden getragen wurde.
In der Endrunde traten in der gleichen musikalischen Reihenfolge jeweils drei Paare gegeneinander an und kämpften um die Gunst von Publikum und Wertungsrichter. Am Ende jeder Runde vergaben die Wertungsrichter jeweils die offene Platzierung, die unmittelbar vom Schiedsgericht in eine Auswertungstabelle eingegeben wurde. Schnell stellten sich Claudia Köhler und Benedetto Ferrugia vom Schwarz-Weiß-Club Pforzheim als die Favoriten und Publikumslieblinge heraus. In der Endrunde belegten sie bei allen fünf Tänzen jeweils den ersten Platz.
Auf die weiteren Plätze kamen Annette Sudol/Simone Segatori (Redoute 1. TGC Koblenz), Renata Busheeva/Valentin Lusin (TD TSC Düsseldorf Rot Weiß), Alena Uehlin/Anton Skuratov (TC Seidenstadt Krefeld), Sandra Koperski/Steffen Zoglauer (Blau-Silber Berlin TSC) und Melanie Ahl/Michael Wenger (TSA d. VfL Pinneberg).
Daten & Fakten
TSTV-Trophy Die TSTV-Trophy dient auch der Schulung von Wertungsrichtern nach den Richtlinien des Deutschen Tanzsport-Verbandes (DTV). Über hundert Wertungsrichter aus dem ganzen Bundesgebiet werden im Vorfeld des Tanzturniers geschult, um dann am Abend ihre Erkenntnisse in der Praxis anzuwenden. Grundlage für die Bewertung der fünf Standardtänze sind vier Wertungsgebiete. Im Bereich Musik zählen Takt, Rhythmus und Musikalität der Darbietung. Bei Balancen schauen die Juroren nach statistischer und dynamischer Balance. Dritter Punkt ist der Bewegungsablauf, der sich auf die Raumaufteilung bezieht. Abschließendes Bewertungsmerkmal ist die Charakteristik des Tanzes mit der persönlichen Interpretation.