Die Bad Bockleter Niederlassung der Sparkasse Bad Kissingen ist umgezogen: Sie hat die angemieteten Räume in der Von-Hutten-Straße 37 verlassen und ist vier Hausnummern weiter in einen eigenen Neubau eingezogen, der am Donnerstag eröffnet wurde.
Das Wohnhaus, das zuvor hier gestanden war, war abgerissen worden. In diesen Abriss, den Grundstückskauf und den Neubau investierte die Sparkasse eine halbe Million Euro, wurde bei der Einweihungsfeier bekannt.
„Bargeld ist heute in jeder Bank ein Sicherheitspotenzial, daher gibt es in der neuen Bad Bockleter Sparkassengeschäftsstelle Bargeld ausschließlich über den Geldausgabeautomaten.“ Was Heinz Schuhmann, Abteilungsleiter Bauorganisation da sagte, dem konnte Joachim Bock nur zustimmen. Bock ist Finanzberater und leitet seit Jahren die Bockleter Niederlassung.
Allerdings räumt Bock gleich ein, dass das „Herzstück der Geschäftsstelle“, der Geldausgabeautomat, – kurz „aKt“ genannt (automatische Kassentresor) – auch von den Sparkassenmitarbeitern bedient werden kann. Der aKt ist weit mehr als nur ein Geldautomat, es ist ein „Twin-Safe“ der neuesten Generation.
Bei bisherigen „Twins“ konnte man mit EC-Karte und Pin Geld abheben oder Geld einzahlen. Bei der neuen Generation kommen auch jene Kunden an Geld, die ihr Kärtchen oder die Geheimzahl vergessen haben oder nur ein Sparbuch besitzen. Dazu wird am Schalter eine so genannte „White Card“ mit dem gewünschten Auszahlungsbeleg ausgestellt, die der Automat dann im Gegenzug für das erhaltene Bargeld einbehält. Wem das alles zu kompliziert erscheint, dem hilft das Sparkassenpersonal direkt am Automat – egal ob am „Twin-Safe“ oder am gegenüberliegenden Auszugsdrucker.
Der Twin-Safe ist aber nicht die einzige Neuerung, auf die Bock richtig stolz ist. So wird den Kunden vor allem die Transparenz auffallen, die in die neue Geschäftsstelle eingezogen ist. „Lichtdurchflutet und in den Sparkassenfarben weis und rot gehalten, präsentieren sich die Räume, die nun Platz für Abgeschiedenheit für zwei gleichzeitig stattfindende Beratungsgespräche bieten.“ Alles ist auf einer Ebene mit behinderten gerechtem Eingangsbereich und vor allem auch sicher. Sowohl für Kunden, wie auch für die Mitarbeiter.
Zwar hatte Architekt Siegmar Mahlmeister einen „speziellen Schlüssel“ versprochen und hat diesen später auch übergeben. Finanzberater Bock aber öffnet das „Allerheiligste“ mit einem einzigen Finger: Nur über eine Sicherheitsschleuse, die technisch so ausgelegt ist, dass sie nur von einer Person betreten werden kann und in der sich ein Fingerscanner befindet, kommt man in einen Raum, den man früher als Tresor bezeichnet hätte.
Von hier aus kann der aKt befüllt werden und hier landen durch einen gepanzerten Briefschlitz in einem speziellen Geldschrank auch die Bareinzahlungen. Geld- und Stahlschränke in diesem Raum sind nicht nur durch diverse Kameras gesichert: Jeder der mit zentimeterdicken Spezialstahl gepanzerten Sicherheitsbehältnisse hat weitere Entnahme- und Zugsicherungen eingebaut.
Die Nähe zum Kunden zählt
Seitens des Kissinger Sparkassenvorstands machte Roland Friedrich deutlich, dass er es für besonders wichtig erachtet, vor Ort mit passendem Ambiente präsent zu sein. „Wir wollen die Nähe zu unseren Kunden durch persönliche Betreuung und ein flächendeckendes und umfassendes Angebot zeigen“, sagte er.
Zwei Jahre bevor die Sparkasse Bad Kissingen die erste Niederlassung in Bad Bocklet am 15. April 1957 eröffnete, führte sie für Kunden aus Bad Bocklet immerhin schon sieben Girokonten im Soll und 20 im Haben, führte Vorstandsmitglied Michael Rendl aus. Zudem hatten die Bockleter 107 Sparbücher und 42 Darlehenskonten. Auch wenn diese Zahlen inzwischen stark gestiegen seien, verdeutlichte Rendl, habe sich eines nicht geändert: Die Guthaben der Kunden in Bad Bocklet übersteigen die Verbindlichkeiten nach wie vor deutlich.
Bürgermeister Wolfgang Back, der wie Bad Kissingens Oberbürgermeister Kay Blankenburg und Verwaltungsratsvorsitzender Landrat Thomas Bold Grußworte an die Banker, Handwerker und geladene Gäste richtete, sprach davon, dass es gerade für den Kurort Bad Bocklet wichtig gewesen sei, „in einer Zeit der allgemeinen Erneuerung Leben in den Innerort zu bringen.“