Nahezu auf den Tag genau vor zehn Jahren gaben die Stadsmusikkaar aus Hässleholm an Christi Himmelfahrt 2003 ihr erstes Konzert in Fuchsstadt. Seit dieser Zeit pflegen die Fuschter Musikanten und ihre schwedischen Partner freundschaftliche Verbindungen. Nach dem letzten Gegenbesuch der Fuschter Musikanten im Jahr 2010 in Hässleholm trafen die Musikkollegen nun zum dritten Freundschaftsbesuch in Fuchsstadt ein. Für den dreitägigen Besuch vom 15. bis 18. August hatten die Fuschter Musikanten ein umfangreiches und anspruchsvolles Programm für ihre 35 Gäste vorbereitet.
Bei mehreren Ausflügen lernten die Besucher aus Südschweden zum Beispiel die Barockstadt Fulda kennen, besichtigten das örtliche Heimatmuseum und die neu errichtete Dreifaltigkeitskapelle. Daneben war ausgiebig Gelegenheit, die Gastfreundschaft in Fuchsstadt zu genießen.
Der Posaunist Hubertus Holmberg (53) war bereits zum dritten Mal in Fuchsstadt. „Die persönlichen Kontakte werden von Mal zu Mal intensiver“, sagte er. Als Musiklehrer findet er es imponierend, dass bei den Fuschter Musikanten so viele Jugendliche zu finden sind. Zudem lobte er das Saaletal: „Die Gegend hier kann ich meinen Landsleuten nur empfehlen. Die Menschen sind freundlich.“ Mit einem Lächeln fügt er hinzu: „Und das Öl (schwedisch für Bier) schmeckt.“
Höhepunkt des Besuchs war zweifellos das Konzert der Stadsmusikkaar am Samstagabend auf dem Festplatz. Schon bei der musikalischen Begleitung des Frühschoppens am Donnerstag hatte das größtenteils aus Berufsmusikern bestehende Blasorchester sein Können aufblitzen lassen. So erlebten dann über zweihundert Besucher eine hochklassige Musikaufführung unter dem Dirigat vom Joakim Casagrande, der auch in deutscher Sprache humorig durch das Programm führte.
Mit einem Medley von ABBA, Spanish Fever, Märschen, der „Bayrischen Polka“ mit einem exzellenten Posaunenduo und nicht zuletzt mit dem Stimmungslied „Rosamunde“ trafen die Musikanten den Geschmack des Publikums.
Für Überraschung sorgte der Dirigent mit der Auswahl des Musikstücks „Erste Liebe“. Es stammt aus der Feder des Komponisten Cyrill Kistler, der in Bad Kissingen wirkte und dort begraben ist. Leider sei heute dessen Musik weitgehend vergessen, sagte Casagrande.
„Dass Musik keine Grenzen kennt, bekommen wir heute wieder unter Beweis gestellt“, unterstrich Bürgermeister Peter Hart in seinem Grußwort. Der Initiatorin der Partnerschaft, Birgitta Malmberg-Böhm, die wieder als sprachgewandte Dolmetscherin fungierte, überreichte Hart als Dank für ihr Engagement ein Präsent der Gemeinde.
Mit einer Strauchrose, benannt nach der schwedischen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren, bedankte sich das Ehepaar Malmberg-Böhm für „selten erlebte Gemeinsamkeit bei gastfreundlichen Menschen wie in Fuscht“. Der Rosenstrauch wird künftig vor dem Vereinsheim der Musikanten blühen.
Nach dem Konzert dankte Vorsitzender Tobias Pfülb den schwedischen Freunden für ein hochklassiges Konzert auf Schwedisch: „Die Stadsmusikkaar aus Hässleholm sind immer recht herzlich willkommen.“