Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bad Kissingen
Icon Pfeil nach unten
Hammelburg
Icon Pfeil nach unten

HAMMELBURG: Stadt nimmt Raumnot in Angriff

HAMMELBURG

Stadt nimmt Raumnot in Angriff

    • |
    • |
    Eng geht es in vielen Büros der Hammelburger Stadtverwaltung zu. Bei Gesprächen im Standesamt ist kaum Diskretion gewahrt.
    Eng geht es in vielen Büros der Hammelburger Stadtverwaltung zu. Bei Gesprächen im Standesamt ist kaum Diskretion gewahrt. Foto: FOTOs (2) W.Dünnebier

    Schlechte Karten hat bisher jeder, der in Hammelburg einen Behördengang diskret hinter sich bringen möchte: Von der Bestellung des Aufgebotes vor der Hochzeit bis zum Austritt aus der Kirche oder dem Einspruch gegen ein Knöllchen ballt sich alles in engen Räumen. Nicht alles ist vor den Ohren unbeteiligter Dritter sicher. Zudem klagen die Bediensteten über ihre Arbeitsbedingungen. So flattern die Vorhänge schon mal vor den alten Fenstern, wenn es draußen windig ist.

    Bei der Stadtratssitzung zur künftigen Ausgestaltung des Verwaltungssitzes füllten Ratshaus-Mitarbeiter die Ränge. Sie wollten wissen, wann eine Besserung der Situation naht.

    „Alle Fraktionen sind sich des Handlungsbedarfs bewusst“, sagte Bürgermeister Ernst Stross. Schließlich liege das Raumkonzept schon seit 2001 vor, habe aber aus Geldmangel bisher nicht verwirklicht werden könne. Diskutiert werde schon seit Anfang der 90er Jahre.

    Armin Warmuth wollte für die CSU einen Aufschub der Entscheidung durchsetzen. Die wichtige Grundsatzentscheidung solle der neue Stadtrat fällen. Bisher sei nicht abgeprüft, welche Zuschüsse aus der Städtebauförderung es für welche Variante gebe.

    Die jetzt befürwortete Lösung wird auf 900 000 Euro geschätzt. Alternative wäre der Kauf des Hammelburger Kaufhauses am Markplatz gewesen. Dies hätte der Stadt Chancen für den Einbau einer repräsentativen Vinothek am Marktplatz beschert. Andererseits wären Erwerb und Umbau des Kaufhauses 1,3 Millionen Euro teuer geworden. Mit der Einschränkung, dass erst in einigen Jahren mit dem Umbau begonnen werden könnte, weil erst noch über den Kauf verhandelt werden müsste und „Ihr Platz“ sowie Musikcenter in dem Kaufhaus langfristige Mietverträge haben. Diese Magnetbetriebe sollten nicht aus der Stadt vertrieben werden.

    „Erforderlich ist ein kurzfristiger Umbau“, betonte Bürgermeister Stross. Dies sei bei Verwaltungsgebäude II und Gerätehaus gegeben, weil beide der Stadt gehören und die Pläne für den Umbau fertig sind. Unklar sei die Verwendung der städtischen Immobilie, wenn die Stadt das alte Kaufhaus erwerbe.

    Zweiter Bürgermeister Stefan Seufert (CSU) warf die Frage auf, welche der beiden Varianten womöglich stärker von der Städtebauförderung profitiere. Diese Prüfung sei bisher versäumt worden.

    Für Bauvorhaben, die der Stadt zur Erledigung von Pflichtaufgaben dienen, gebe es wohl keine Zuschüsse, gab Stadtbaumeister Detlef Mohr zu bedenken. Diese Auskunft habe man von der Regierung für eine eventuelle Sanierung der alten Volksschule bekommen. Sie sei auf den Verwaltungssitz übertragbar.

    Dritter Bürgermeister Reimar Glückler (CBB) und Reinhard Schaupp (SPD) vertraten die Ansicht, es dauere zu lang, bis der neue Stadtrat sich so intensiv wie der alte in das Thema eingearbeitet habe. Gegen die Stimmen der CSU-Fraktion stimme der Stadtrat schließlich für die rasche Lösung.

    Bereits heuer soll mit dem Einbau eines Liftes in den Schlauchtrockenturm und Installation neuer Fenster begonnen werden. Geplant sind vier Bauabschnitte mit je 250 000 Euro in 2008 und 2009 sowie je 200 000 Euro in 2010 und 2011.

    Das Konzept für die Erweiterung des Verwaltungsgebäude II sieht im Keller unter anderem das Archiv für das Standesamt vor, im Erdgeschoss bleibt die Multifunktionshalle (früher Fahrzeughalle) erhalten. Abgetrennt wird der Eingang für einen behindertengerechten Lift. Im ersten Obergeschoss kommen Bürgerbüro, Einwohnermeldeamt, Standesamt und Verkehrsüberwachung unter. Zweites Obergeschoss sind Stadtkasse, Kämmerei, Steuerstelle und EDV-Abteilung vorbehalten. Im Dachgeschoss sollen Forstbetrieb und Besprechungszimmer angesiedelt werden, zudem gibt es Platzreserven.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden