Diskussionsbedarf sahen einige Stadtratsmitglieder zum Vorhaben des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, im Wald mit Spritzmittel vom Hubschrauber aus gegen den Schwammspinner vorzugehen.
Bürgermeister Armin Warmuth wollte das Thema mit einer lapidaren Bekanntgabe im Ausschuss für Bau, Forst und Umwelt abhaken. Doch dabei wollten es vor allem Elisabeth Assmann und Alexander Stolz nicht bewenden lassen. Sie forderten Aufschub für eine Abstimmung, vor der sich die Räte noch informieren können.
„Das habe ich völlig falsch eingeschätzt“, räumte Bürgermeister Warmuth zur Kritik an seinem Umgang mit dem Thema ein. Er verwies auf den Zeitdruck und einen Krankheitsfall in der Forstabteilung. Die Entscheidung dränge, weil die Befliegung schon Anfang Mai geplant ist.
Betroffen seien acht Hektar bei Obererthal und 18 Hektar bei Untererhal, informierte Förster Matthias Wallrapp. Das Mittel werde punktgenau in den Baumkronen aufgebracht. Elisabeth Assmann äußerte noch unter dem Eindruck eines Ortstermin vom Bund Naturschutz die Befürchtung, dass auch andere Raupenarten betroffen sein werden.
Förster Wallrapp sprach von einer Abwägung zwischen dem möglichen Absterben wertvoller Wälder und dem Artenschutz. Sollten Bäume eingehen, brauche es 100 Jahre, bis sich der Wald erholt hat. Die betroffenen Trockenstandorte seien schwer wieder herzustellen. Behandele man sie jetzt, würden die Chancen steigen, dass der klimagerechte Umbau des Waldes gelingt.
„Ich bin noch nicht überzeugt“, wandte Alexander Stolz ein, während Elisabeth Wende schon gleich dem Rat des Försters gefolgt wäre. Der Stadtrat stimmte der Befliegung zu, aber auf Betreiben von Stolz mit der Einschränkung, dass der ganze Stadtrat die Entscheidung bei seiner kommenden Sitzung bestätigt. (dübi)
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