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MOTTEN: Steffen Link rockt die Orgel

MOTTEN

Steffen Link rockt die Orgel

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    Steffen Link: Der begeisterte Organist will am Sonntag in der Stadtpfarrkirche Rock und Klassik aufeinander treffen lassen.
    Steffen Link: Der begeisterte Organist will am Sonntag in der Stadtpfarrkirche Rock und Klassik aufeinander treffen lassen. Foto: Foto: Julia Munzke

    Schon sein Profil im Internet-Portal Facebook verrät, dass Steffen Link einen besonderen Musikgeschmack hat. Hier zählt er seine Lieblingsmusik auf. Neben bekannten Rock- und Punkbands steht „Orgel rockt.“

    Und dass Orgelspielen tatsächlich rockt, will der junge Organist aus Motten am Sonntag mit einem Konzert in der Bad Brückenauer Pfarrkirche beweisen. Es hat den Titel „Rock meets Classic“. Gerade hat er seine Übungsstunde in dem Gotteshaus beendet. Neben dem wöchentlichen Einzelunterricht übt er täglich das Spielen. Auf Konzerte bereitet er sich zusätzlich vor.

    Ob das mit dem Schulstress – er macht heuer Abitur am Gymnasium in Bad Brückenau– zu vereinbaren ist? „Musik beeinflusst Menschen und mich beruhigt sie. Beim Spielen kann ich entspannen, Stress abbauen“, sagt er fast schwärmerisch.

    Etwa im Alter von sechs Jahren begann sich der heute 19-Jährige fürs Orgelspiel zu interessieren. Damals spielte er noch Keyboard. Ihn faszinierten die hohen Pfeifen, die er von der Kirchenbank aus sehen konnte. „Mich wunderte, wie man die zum Klingen bringen kann“, sagt er. Steffens Mutter kannte die Organistin und bat sie darum, ihrem Sohn die Orgel zu zeigen. Er war begeistert.

    Begeisterung für den Klang

    Sein Musiklehrer riet ihm, Orgel statt Keyboard zu spielen. So wurde Link Organist. Mottens Diakon Donald Löw ermöglichte es ihm, Orgelunterricht beim kirchenmusikalischen Institut in Fulda zu nehmen. Dort unterrichtet ihn Dozent Matthias Steinmacher.

    Mittlerweile spielt Steffen Link auch Konzerte mit ihm und vertritt ihn als Organist bei Gottesdiensten in Hünfeld. Er ist auch in Motten, Kothen und Speicherz als Organist tätig. In der Kirche des Bonifatius-Klosters in Hünfeld spielt er am liebsten. „Die Orgel ist schon über 100 Jahre alt und hat einen wunderbaren Klang“, sagt er. Er ist es, der das Instrument für ihn so interessant macht. „Im Grunde genommen ist das nur Luftdruck und nicht elektrisch erzeugt wie beim Keyboard“, sagt er.

    „Musik ist mein großes Ding“, antwortet er auf die Frage, ob er auch andere Hobbies hat. Doch Kirchenmusik möchte er, obwohl er mit dem Gedanken gespielt hat, nicht studieren. Die Chancen auf einen späteren Arbeitsplatz seien ihm zu unsicher. So geht er auf Nummer sicher und will Chemie und Biologie für das Lehramt an Gymnasien studieren. Als Organist möchte er später lieber nebenberuflich tätig sein.

    Jedes Jahr fünf Konzerte

    Jetzt steht erst einmal das Konzert am Sonntag in der Stadtpfarrkirche im Vordergrund. Aufgeregt ist er kaum. Schließlich spielt er jährlich etwa fünf Konzerte. Nervös machen ihn da nur die besonders schnellen und komplizierten Stücke. Etwa die „Suite Gothique“ von Boellmann. Was er spielt, hat er selbst ausgesucht.

    „Die Idee für das Konzert am Sonntag habe ich schon länger im Kopf“, sagt er. Ein befreundeter Organist hatte ihm vor Jahren die Noten von „Nothing else matters“ geliehen. Steffen spielte das Metallica-Stück bei einem Kommunions-Gottesdienst. Jugendliche erkannten den Klassiker und sprachen Steffen darauf an: „Die fanden das alle cool.“

    So steht auf dem Spielplan für Sonntag neben klassischen Stücken von Léon Boellmann und Max Reger auch der Song von Metallica. Auch das Titellied „Dead man's chest“ des Kinofilms „Fluch der Karibik“ und das Thema des Musicals „Das Phantom der Oper“ wird Steffen spielen. Mit dieser Auswahl hofft er, auch jugendliche Zuhörer zu locken. „Ich möchte, dass junge Leute mal sehen, dass Orgel nicht unbedingt nur Kirchenmusik bedeutet.“ Seine Freunde haben schon zugesagt, dass sie am Sonntag kommen werden, um ihn auf der Orgel rocken zu hören.

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