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Strammstehen beim Appell in der Kaserne

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Strammstehen beim Appell in der Kaserne

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    Das Strammstehen und den militärischen Gruß lernten die zivilen Führungskräfte als erstes bei der Informationswehrübung.
    Das Strammstehen und den militärischen Gruß lernten die zivilen Führungskräfte als erstes bei der Informationswehrübung. Foto: FOTO GERD SCHAAR

    So standen Richter, Handwerker, Politiker, Aufsichtsräte, Staatsanwälte oder beamtete Funktionsträger in Reih und Glied nebeneinander und erlebten den militärischen Alltag eines Soldaten zum Anfassen nahe. Das hatten sie so gewollt und sich für eine Woche lang eine Auszeit von ihrer angestammten Berufstätigkeit genommen. Denn schließlich galt es für die 77 Teilnehmer, nicht nur theoretische, sondern vor allem auch erlebbare praxisnahe Einblicke in das Militär zu bekommen.

    Anlass für die Teilnahme an einer solchen Übung waren die beruflichen Berührungspunkte jener Zivilisten mit der Materie des Militärs. Unter den bundesweit angereisten Teilnehmern befanden sich 28 Juristen, 27 Vertreter aus der freien Wirtschaft, vier Abgeordnete aus den Länderparlamenten und vier Journalisten, der Rest rekrutierte sich aus Beamten. Mit einem Dutzend Teilnehmerinnen waren die Frauen in der Minderheit.

    Damit die Teilnehmer der Wehrübung gleich von Anfang an authentisch in das Soldatenleben eingeführt wurden, gab es am Tag ihrer Ankunft das feierliche Gelöbnis. Schon am darauf folgenden Tag durften die einwöchigen Zeitsoldaten an die Waffe. Leute, die noch nie ein Gewehr in der Hand hatten, maßen sich mit Vereinsschützen, Reservisten und Hobbyjägern. Spaß habe es in jedem Falle gemacht, bezeugten die Teilnehmer. Geschossen wurde mit der Armeepistole P  8, dem Gewehr G  36 und dem Maschinengewehr. Helmut Mischko, ein Ingenieur aus Püttlingen (Saarland), erhielt den Pokal als Gesamtsieger aus den Händen von Generalmajor Wolfgang Korte, dem Chef des Heeresamtes.

    Korte war zum Informationsvortrag in die Saaleck-Kaserne per Hubschrauber eingeflogen und stellte sich dort auch den Fragen der uniformierten Zivilisten. Allein schon aus Kostengründen sei er für die Erhaltung der Wehrpflicht, antwortete Korte auf die Frage, ob eine Berufsarmee nicht besser sei.

    Wo denn die Offiziere der ehemaligen Nationalen Volksarmee nach Auflösung der DDR geblieben seien, wollte ein anderer wissen. Zahlen hierzu konnte Korte nicht präsentieren. Er versicherte jedoch, dass keine höchsten Ränge und schon gar keine ehemaligen Stasi-Leute übernommen worden seien.

    Angesichts weltweiter Katastrophen interessierten sich die Teilnehmer der Wehrübung auch für das Katastrophen-Management im eigenen Land, insbesondere für die Schnittstelle von Militär, Polizei und den organisierten zivilen Rettungskräften. Freilich leiste die Bundeswehr Unterstützung bei Katastrophen, sprach der Generalmajor von der Führungseignung des Militärs. Auch werde mit vorhandenem Gerät wie etwa Bergepanzern im Notfall ausgeholfen. Der militärische Rettungseinsatz sei jedoch nicht die Hauptaufgabe der Bundeswehr, betonte Korte.

    Das Hauptthema von Kortes Vortrag waren die Auslandseinsätze der Bundeswehr und die neue Struktur der Einsatzkräfte. Für Afghanistan schätzte Korte die notwendige militärische Präsenz noch auf etwa fünf bis zehn Jahre ein.

    Die Teilnehmer der Wehrübung hatten aber nicht nur Weltprobleme in ihren Köpfen. Es gab auch ganz Profanes, nämlich einen Country- und Westernabend, wo dann auch mal gefeiert werden durfte.

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