Drei Exemplare aus der Zeit zwischen 1955 und 1968 fand die Euerdorferin Jenny Grünsfelder im Nachlass ihrer Mutter, Katinka Graßmeier, der letzten Trimburg-Wirtin und übergab sie dem "Verein der Freunde der Trimburg".
Die Bewirtschaftung der Ruine reicht in das Jahr 1833 zurück, als die Trimberger Familie Ernst das altehrwürdige Gemäuer im Erbpachtvertrag erhielt. Als Nachkomme ging dieses Recht auch an Katinka Graßmeier, die ab 1955 hier Gäste und Besucher verpflegte, bis sie 13 Jahre später ihre gastronomische Arbeit beendete.
Seit 1968 in der Hand des Landes Bayern, suchte der Freistaat einen Pächter für die Burg, erzählt Otmar Pfister, der stellvertretende Vorsitzende der Freunde der Trimburg, in dessen Händen sich die Bücher derzeit befinden. Ein Architekt aus dem Badischen hatte 1970 das heutige Wahrzeichen der Marktgemeinde im folgenden im Erbpachtrecht erworben und große Pläne damit. Er wollte Übernachtungsmöglichkeiten, Tagungsräume und eine konstante gastronomische Versorgung etablieren, doch die Absicht zerschlug sich.
Die Freunde der Trimburg erreichten kurz nach ihrer Gründung die Auflösung des erbpachtrechtlichen Vertrages, allerdings unter der Bedingung, dass die Gemeinde die Burg vom Freistaat erwirbt. Nachdem dies geschehen war, gab es für mehrere Jahre eine sporadische Bewirtung durch die Familien Pfister aus Langendorf und Zier aus Machtilshausen.
Die Faschingsgesellschaft Blau Weiß Elfershausen hielt Anfang der 80er Jahre das erste Pfingstfest in den Mauern der Ruine ab und Schritt für Schritt entwickelte sich der Gedanke, auf der Trimburg wenigstens an den Sonntagen in der schönen Jahreszeit regelmäßig zu bewirten.
Dafür konnten die Vereine aus allen Teilen der Marktgemeinde gewonnen werden. Seit 1987 bewirtschaften sie im Wechsel an allen Sonn- und Feiertagen das beliebte Ausflugsziel zwischen Mai und Oktober und bieten den Wanderern und Besuchern Speis und Trank. Inzwischen hat das von der Gemeinde, dem Landkreis und den "Freunden der Trimburg" Schritt für Schritt restaurierte Wahrzeichen weitere Veranstalter und indirekt auch Gönner gefunden.
Zu ihnen zählt der Lions-Club Trimburg-Saaletal, der am 22. September sein Trimburgfest hält, die Euerdorfer Philippische Altenheim-Stiftung, die Schauspielgruppe "spectaculum" und der Bund Naturschutz, die hier Feste, Darbietungen, und Kunstausstellungen mit wachsendem Erfolg bieten. Gästebücher gab es allerdings nicht mehr seit 1968 - bedauerlicherweise.
Erst im Juli 2002 legte die Pfister-Tochter, Carmen Newell, ein neues Gästebuch an, das späteren Generationen den Eindruck der Trimburg-Besucher vermitteln und Aufschluss über die Besucher der wieder zu Ehren gekommenen Burg geben soll. Alt-Landrat Herbert Neder hat die erste Widmung anlässlich eines Empfangs eingetragen. Zu allen besonderen Anlässen wird das neue Buch ausgelegt.
Die alten Bücher aus dem Nachlass von Katinka Graßmeier finden einen Platz in einer Vitrine im Rittersaal der Trimburg und sind damit Bestandteil der Geschichte eines Bauwerks, das eine nahezu 800-jährige Historie aufweist und auf diesem Weg zu neuem Leben erweckt wird.