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Swinger-Club im Gewerbegebiet?

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Swinger-Club im Gewerbegebiet?

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    Wie der Ausschuss informiert wurde, beabsichtigt Antragstellerin Gabi K. aus Salz die Eröffnung eines Vereinsheims mit Wohnung. Betreiber soll der Verein Franken-Freizeit sein, ein Verein für Körperkultur und Pflege sozialer Kontakte und Freizeit-Aktivitäten in Unterfranken. Wie die Frau in ihrem Antrag weiter schreibt, habe der Verein beim Amtsgericht Bad Neustadt die Eintragung ins Vereinsregister beantragt.

    Die Planungen gehen davon aus, im Obergeschoss den nicht ausgebauten Speicher zu einer Wohnung auszubauen. Die bisherigen Büroräume sollen als Gruppenräume genutzt werden, die Teeküche in ein Büro umfunktioniert werden. Dazu ist eine Herren- und Damen-Toilette geplant. In erster Linie sollen die Aktivitäten des Vereins im Erdgeschoss stattfinden. Dafür seien nur kleinere Umbauten erforderlich, so die Antragstellerin, das Gebäude werde in seinem äußeren Erscheinungsbild nicht verändert.

    Dem Argwohn der Ausschussmitglieder, das Gebäude könne in einen Swinger-Club oder ein Domizil einer Sekte umgewandelt werden, konnte auch Bürgermeister Eugen Albert nichts entgegensetzen. Vor allem auch dann nicht, als Bauamtsleiter Wilhelm Schmitt aus der Satzung Zwecke des Vereins zitierte: Die Förderung sozialer Kontakte, gemeinschaftliche Freizeitaktivitäten, die praktische Umsetzung des Erarbeiteten und Erlernten für gemeinschaftliche Aktionen ohne Wettkampfbetrieb und ohne sportliche Spitzenleistungen. Ziel des Vereins sei ferner die körperliche und seelische Entspannung, die Unterstützung von gemeinschaftlichem Erfahrungsaustausch sowie von Freizeitaktivitäten. Außerdem solle folgende Denkweise gefördert werden: "Niemand besitzt den Schlüssel zu seinem Sein außer du selbst." Dazu Peter Will: "Das ist etwas Verdächtiges."

    Die Entscheidung über die Nutzungsänderung will der Ausschuss nun erst dann treffen, wenn der Verein beim Amtsgericht Bad Neustadt ins Vereinsregister eingetragen ist. Einen Antrag auf Nutzungsänderung hatte Gabi K. bei ihrem letzten Projekt übrigens versäumt: Im Juli vergangenen Jahres hatte sich sie sich mit ihrem Partner Gerd im Bad Bockleter Gewerbegebiet Mangelsfeld eingemietet. Hausverwaltungs- und Büroservice stand damals auf dem Schild am Eingang. Im Internet jedoch hatte das Paar für seinen Swinger-Club geworben: "Wir sind ein privater Pärchentreff für tolerante Paare und Singles. Wir haben festgestellt, dass Unterfranken ein Entwicklungsgebiet im Bereich Partnertausch ist."

    Der damalige Vermieter war nach eigenen Angaben lange Zeit ahnungslos. Auf die Internet-Seite sei er durch einen Mitarbeiter aufmerksam gemacht geworden. Auch das Landratsamt hatte sich daraufhin mit dem Etablissement beschäftigt, da für den Swinger-Club die nötige Gewerbe-Anmeldung nicht vorlag. Für den damaligen "Hausverwaltuns- und Büroservice" hätten die Inhaber außerdem eine Nutzungsänderung beantragen müssen.

    Wie der Eigentümer des Gebäudes in Münnerstadt, Harald Lehmann, betont, sei das Objekt, das im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Am Hörnauweg liegt, bisher noch nicht verkauft. Der Verkauf werde über einen Makler abgewickelt. Die früher als Büro, Ausstellungsraum für Fliesen und als Lagerraum genutzten Räume stehen schon lange leer. "Keiner kauft hier mehr Fliesen", so Lehmann. Das Haus sei total abgelegen, "hier in dieser Ecke ist doch nichts los", sagt Lehmann. Die Unkosten für das leerstehende Haus seien zu hoch.

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