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TRIMBERG: Temperamentvolle Eifersuchtsszene

TRIMBERG

Temperamentvolle Eifersuchtsszene

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    Stefanie Eideloth gab eine überzeugende Vorstellung auf der Trimburg.
    Stefanie Eideloth gab eine überzeugende Vorstellung auf der Trimburg. Foto: FOTO Peter Miecke

    Der neu überdachte Saal der Trimburg erwies sich als gut geeigneter Theaterraum. An einem warmen Sommerabend hätte die gute Durchlüftung über die großen Fensterhöhlen sicher für Wohlbefinden gesorgt, nicht aber bei den momentan stark gefallenen Temperaturen. Das spectaculum ist auf Wetterunbilden allerdings vorbereitet. Und so hatten sich die Zuschauer schon vorsorglich mit Decken und Allwetterkleidung ausgerüstet und genossen die wärmenden Pausengetränke.

    Dem Genuss des Bühnengeschehens tat dies alles keinen Abbruch. Ulrike Scheblein, Juliane Schuler und Stephania Eideloth verliehen den drei Damen, die sich nie persönlich begegnen, sondern nur über eifrige Korrespondenz untereinander versuchen, sich den Mann und Geliebten abspenstig zu machen, Figur und Stimme mit viel Temperament. Da fliegen die Fetzen, wenn die Seele kocht, im Rausch der Sinne oder in der Verzweiflung zutiefst verletzter Gefühle. Lazlo, alternder Schwerenöter, ist zwar die Figur, um die es dabei geht, die aber nicht in Erscheinung tritt.

    Dramaturgisch geschickt hat die deutsch-argentinische Schriftstellerin Esther Vilar dafür gesorgt, dass sich die Handlung zuspitzt. Bewusste Provokation, allzu menschliche Wahrheiten und ein stets aufleuchtender Wortwitz sind das Salz in der Suppe dieses Stückes. Am Ende der Stürme durch Geist und Körper fühlen alle handelnden Personen nur noch Leere. Und weil es sich um eine Tragikomödie handelt, kann das Stück hier nicht schließen. Eine überraschende Wendung ist die Antwort. Ganz im Sinne von Friedrich Schleiermacher: „Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.“

    Die Akteure setzten geschickt die Akzente und ließen die Pointen auf das Publikum wirken. Viel Beifall für die drei Schauspielerinnen, den Regisseur Werner Bergmann und die hilfreichen Geister, die für Bühnenbild, Kostüme und Musik sorgten. Lions-Präsident Rainer Koch dankte spectaculum für die gelungene Aufführung sowie allen Beteiligten und dem Publikum dafür, dass sie an diesem Abend das wohltätige Wirken des Clubs unterstützt haben.

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