Auch in diesem Jahr ist der Intendantin der Überraschungscoup gelungen: Der Tenor Dmitry Korchak ahnte nicht, dass er nach dem Konzert am Samstagabend auf die Bühne gerufen wird, um dort als Luitpoldpreisträger gefeiert zu werden. Noch am Nachmittag gab er mit Tenorissimo ein fulminantes Konzert, am Abend saß er dann gelassen im Parkett des Großen Saales, wo das NCPA Orchestra sein Europa-Debüt gab.
Anton Schick, der Vorsitzende des Fördervereins Kissinger Sommer, überreichte dem jungen russischen Tenor Urkunde und einen Scheck in Höhe von 5000 Euro. Eine Anerkennung für seine künstlerischen Leistungen beim Kissinger Sommer 2012, begründete Schick die Wahl.
Die Freude stand dem Sänger ins Gesicht geschrieben, als er sich von der Bühne herunter bei der Intendantin bedankte, dass er zum Kissinger Sommer kommen durfte. Dank ging auch an den Pianisten Semion Skigin, der zahlreiche Auftritte als Liedbegleiter beim Festival hatte.
Herzlichen Beifall bekam Dmitry Korchak noch einmal beim Empfang des Fördervereins nach dem Konzert im Rossini-Saal. Dort scharte sich ein chinesisches Kamerateam um ihn. Die chinesischen Gäste schienen sich für alles zu interessieren. Traditionell wird bei diesem Empfang dem Stadtoberhaupt ein Scheck überreicht, eine Finanzspritze für den Kissinger Sommer 2012. Es war wieder eine stattliche Summer: 80 000 Euro. Da hatte auch der Oberbürgermeister Grund zum Strahlen. Er dankte dem Förderverein für 20 Jahre Unterstützung, in denen insgesamt 1,44 Millionen Euro an die Stadt als Veranstalter des Kissinger Sommers geflossen sind. Ohne Förderverein, so Blankenburg, wäre der Kissinger Sommer so nicht denkbar. Das Festival war – ist – und bleibt das Flaggschiff.
Einen kleinen Einblick in das Orchester gewährte der Vizepräsident des chinesischen Kulturzentrums „The National Center of the Performing Arts“ (NCPA), Guo Yu Lang, dessen Rede simultan vom Konzertmeister des Züricher Orchesters übersetzt wurde. Die meisten Musiker seien unter 30 Jahre, das Orchester selber wurde vor drei Jahren erst gegründet. Chefdirigent Chen Zuohang habe viel Erfahrung im Ausland gesammelt. „Musik ist die beste Sprache“, so der Vizepräsident.