(ikr) Am Samstagmorgen ist Thomas Stößel im Alter von 61 Jahren gestorben. Der gebürtige Steinacher war seinem Heimatort sehr verbunden. Mitte der 70-er Jahre übernahm er dort die Arztpraxis seines Vaters. Er war in nahezu allen örtlichen Vereinen vertreten. Manch einer würde vielleicht nur formulieren, dass der Hausarzt sehr umgänglich war. Andere verbürgen sich, dass er äußerst beliebt war – und das nicht nur bei seinen Patienten, die ihn größtenteils duzten.
Den Steinachern imponierte, dass Stößel auch im beruflichen Umgang den heimatlichen Dialekt sprach und äußerst volksnah blieb. Beim Rauchclub stand der Arzt an den Faschingstagen in der Bütt und beim TSV spielte er Theater. Urwüchsig sei er gewesen, heißt es – eben ein echtes Steinacher Original.
Auch beim BRK-Kreisverband übernahm Stößel Verantwortung: Er war Bereitschaftsarzt und eine Zeit lang im Vorstand aktiv. Zudem hob er 1981 den Sanitätszug Steinach mit aus der Taufe. In den 70-er Jahren gründete sich die Arbeitsgemeinschaft zur Rettung und Erhaltung des Saaletals (Ares). Stößel führte den Vorsitz und verwendete sich dafür, dass natürliche Lebensräume an der Saale nicht zu Gunsten eines großen Speicherbeckens weichen müssen.
Stößel hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.