Neuer Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes Münnerstadt ist Thorsten Harnus. Er ist Nachfolger von Michael Kastl, der im Februar zurückgetreten war. Seitdem steht Harnus bereits kommissarisch an der Spitze des Ortsverbandes. Neben den Neuwahlen standen im Mittelpunkt der Hauptversammlung im Bären-Saal Berichte von Bürgermeister Helmut Blank über die Kommunalpolitik und des Landtagsabgeordneten und CSU-Kreisvorsitzenden Sandro Kirchner über die Landespolitik.
Thorsten Harnus konnte zur Hauptversammlung auch Staatssekretär a.D. Eduard Lintner sowie den stellvertretenden Kreisvorsitzenden und Listenkandidaten für die Landtagswahl Steffen Hörtler begrüßen. Er erwähnte in seinem Rechenschaftsbericht unter anderem die Teilnahme am Kinderferienprogramm, die vielen Aktivitäten bei der Bundestagswahl und den politischen Aschermittwoch. Der Ortsverband hatte zwei Aus- und vier Neueintritte und damit insgesamt 84 Mitglieder. Er kündigte an, dass die üblichen Ehrungen dieses Jahr im Rahmen einer Weihnachtsfeier stattfinden sollen.
Bürgermeister Helmut Blank begann seinen Bericht über die Kommunalpolitik mit der Bemerkung "unsere Arbeit im Stadtrat in den letzten Jahren war geprägt von Formalien in den Sitzungen, aber wir haben trotzdem Erfolge vorzuweisen." Oberstes Ziel seit seiner Wahl im Jahr 2008 sei der Abbau der Verschuldung gewesen. Sie sei denn auch von 27,8 Millionen auf jetzt 14,6 Millionen Euro fast halbiert worden. Dies sei ein wichtiger Dienst für die Zukunft der Stadt. Die Zusammenarbeit mit dem Landkreis laufe perfekt. Das BBZ bleibe in Münnerstadt innerhalb der Umgehungsstraße. Das sichere den Ruf als Schulstadt. Für die Sanierung der Kreisstraßen gebe es überall viel Lob in den Ortsteilen. Die Mehrzweckhalle sei eine der wichtigsten Einrichtungen für Jugendliche und Freizeit. Der Antrag, sie zu sanieren, sei von der CSU gekommen. Zum Zeitplan meinte Blank, die Vorarbeiten für solche Projekte dauerten oft wesentlich länger als die eigentliche Sanierung. Von den 7,2 Millionen Euro Kosten müsse die Stadt gut drei Millionen selbst bezahlen. Der Förderbescheid für die Äußere Lache sei letzte Woche eingetroffen. Die Parkplätze, die dort entstehen sollen, seien von der Stadt aus fußläufig erreichbar, dafür gebe es im Rahmen des Programms "Stadtumbau West" bis zu 80 Prozent Förderung. Für das neue Feuerwehrhaus, das dort entstehen soll, gebe es jedoch keine Zuschüsse, nur für die Stellplätze. Die Zahl von fünf Millionen Euro Kosten sei "beweglich", die Feuerwehr allein habe den Standort herausgesucht.
Dank der guten Wirtschaftslage habe die Stadt ein "Super-Steuereinkommen." Trotzdem kritisierte Blank die vom Stadtrat beschlossene Senkung der Grundsteuer, denn die Investitionen zum Beispiel für die Mehrzweckhalle und das Feuerwehrhaus müssten bezahlt werden. Er ging auch auf die Kindergärten ein. Als Krabbelgruppen eingerichtet wurden, sei die Stadt sogar beschimpft worden, heute seien alle Plätze belegt. "Ein Filetstück in der Altstadt bleibt das Jugendhaus der Augustiner, das muss die Stadt kaufen, um Handlungsspielraum zu haben", hob der Bürgermeister hervor. "Eine Schande" ist in seinen Augen die Auflösung von Kultourismus, "das war eine der besten Einrichtungen, die wir je hatten."
Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner betonte, es sei der CSU gelungen, im Koalitionsvertrag auf Bundesebene ein gutes Verhandlungsergebnis zu erzielen und viel aus dem Bayernplan darin unterzubringen. Mit Horst Seehofer als Innenminister in Berlin sei die CSU in der öffentlichen Wahrnehmung sehr präsent. Er betonte auch, das bayerischen Bildungssystem sei im Verhältnis zu den anderen Bundesländern sehr gut aufgestellt, "es gibt keinen Abschluss ohne Anschluss." Eine Kernkompetenz der CSU sei die Sicherheit. Bayern sei auch hier besser aufgestellt als die anderen Bundesländer. Schließlich lobte er Münnerstadt: die Gemeinde sei ein gutes Beispiel, wie man sich mit Stabilisierungsbeihilfen vom Freistaat selbst entschulden könne.
Als Wahlleiter fungierte Sandro Kirchner. Alle Vorstandsmitglieder wurden geheim einstimmig oder so gut wie einstimmig gewählt. Neu an der Spitze des Ortsverbandes steht Thorsten Harnus (43), der die Stimmen aller 22 anwesenden Mitglieder bekam. Der 43-jährige Meister bei Siemens in Bad Neustadt gehört der CSU seit drei Jahren an und war seitdem stellvertretender Vorsitzender. Sein Wahlergebnis kommentierte Norbert Reiter mit der Bemerkung "hoffentlich gibt es da keinen Schulz-Effekt."
Der neue Vorstand: Vorsitzender Thorsten Harnus. Stellvertretende Vorsitzende Michaela Wedemann, Alexander Kesser und Norbert Reiter. Schatzmeisterin Monika Guck. Schriftführerin Lisa Guck. Beisitzer Helmut Blank, Mario Schmitt, Simon Bangert, Georg Heymann, Thomas Meckel, Bert Bauer, Lara Oppel, Oliver Jürk und Inge Müller. Kassenprüfer Manfred Blank und Sebastian Gessner.
Delegierte: Eduard Lintner, Thorsten Harnus, Michaela Wedemann, Alexander Kessler, Monika Guck, Georg Heymann, Mario Schmitt und Kerstin Schneider. Ersatzdelegierte: Simon Bangert, Lara Oppel, Thomas Meckel, Lisa Guck, Ulla Müller, Inge Müller, Manfred Blank, Hans Petsch und Sebastian Gessner.