(ghs) Balkongemüse zum Naschen, königliche Kräuter, saftiger Beerenrausch und duftige Sommerfloristik – solche verführerische Anregungen standen zum zweiten Hausgartentag am Sportheim der DJK Reith auf dem Themenplan. Der Verband für landwirtschaftliche Fachbildung (VLF) und der Bayerische Bauernverband (BBV) hatten dazu am Dienstag eingeladen.
Vier Referentinnen führten die rund 200 Besucherinnen in Gruppen diesen Themengebieten näher und gaben wertvolle Tipps. So zum Beispiel Elisabeth Damm aus Oberstreu, die von Gemüsegärten auf kleinstem Raum berichtete. Etwa auf Terrassen oder Balkons könne der Liebhaber frischen Gemüses seine Klettertomaten, Hängezucchini, Paprika, Pflücksalat, Fingergurke, Aubergine, Mangold oder Erdbeere geschützt und unter optimalen Bedingungen heran wachsen lassen.
„Kräuter dürfen in der Küche nicht fehlen“, machte sich Kräuterpädagogin Evi Treutling aus Trappstadt für die Kräuterpflanzen stark. Deren duftende Blätter oder Blüten seien auch zur Erhaltung der Gesundheit wichtig. So zum Beispiel Dill, Basilikum und Majoran. Thymian helfe gegen Husten, Salbei sei gut für das Blut sowie Rosmarin, Rose und Lavendel für die Liebe.
Recht gesund ging es auch bei der Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft, Ruth Geyer aus Maßbach, mit Beeren und Zwiebeln weiter. Tees aus den Blättern der Himbeere, Holunderblüten, Hibiskus, Spitzwegerich, Anis und Fenchel überzeugten die Besucher. Bei Gartenbäuerin Monika Streit aus Poppenlauer dominierte die Vielfalt der duftenden Blüten und dekorativen Gräser in vielen Formen und Farben.
„Heute gibt es keine bloßen Bauernthemen“, freute sich Kreisbäuerin Rita Jörg über die große Vielfalt dieser Veranstaltung, die sich auch an Nichtbesitzer von Gärten richtete. Stellvertretende Landrätin Magdalena Dünisch maß der Hobbygärtnerei einen hohen Stellenwert bei. Kräuter am Haus seien der kürzeste Weg zur Gesundheit, meinte Dünisch.
Mehr Engagement von der Politik verlangte BBV-Kreisobmann Karlheinz Vogler gegen die Patente der chemischen Großkonzerne, die zurzeit mit einer Antragsflut wie zum Beispiel beim Brokkoli in Europa unheilvollen Einfluss auf die Landwirtschaft und die Lebensmittelmärkte nehmen wollten. Für die Getreideernte in der Rhöner Region sah Vogler heuer einen Verlust von vermutlich 30 Prozent.
Dass sich der Staat per Reformen mit seiner Beratung zurückgezogen habe, bestätigte Landwirtschaftsdirektor Stefan Fella vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) aus Bad Neustadt, der zum Hausgartentag gekommen war.