Insgesamt stellten zehn Künstler ihre Werke dem Urteil der Jury. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagte Bürgermeister Ernst Stross gestern bei der mit Spannung erwarteten Preisverleihung. Hauptgesichtspunkte bei dem Wettbewerb waren der Aha-Effekt am „östlichen Einfallstor der Stadt“ (Stross), die Identität mit der Stadt und die Chance zur Umsetzung.
„Und nicht zuletzt die Akzeptanz in der Bevölkerung“, spielte das Stadtoberhaupt auf manche Diskussionen in den vergangenen Monaten an. Gerne sah man bei den Entwürfen eine Transparenz der Objekte, die nicht den Durchblick in den Straßenachsen raubt.
Christa Schmitt zeigt mit ihrem Siegerentwurf, dass die Besinnung auf Traditionen nicht hausbacken sein muss. Der Jury gefiel der einladende Entwurf, weil sich in dem Bocksbeutel auch Symbole für Wein, Musik und Garnison wiederfinden. Schließlich können an der Skulptur Veranstaltungen angekündigt werden. Ergänzende Figuren können ausgetauscht werden und symbolisieren kulturelle Vielfalt. Was auch zählte: Das Material hat ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und ist gut zu warten. Die Künstlerin wartete mit einem effektvoll beleuchteten Modell auf und rechnet für die Verwirklichung mit Kosten von bis zu 18 000 Euro.
Ebenfalls mit einem einladenden Torbogen haben sich Stephanie Baier Bindrum und Silvie Scherpf Platz zwei gesichert. Sie haben in ihrem Modell den Platz in runde Steinterassen gegliedert und darauf das Tor aus stelenartigen Pfeilern gestellt. In Beton ausgeführt, soll es Tradition und Moderne verkörpern und auch die Nähe zum Naturpark Rhön ausdrücken.
Ganz abstrakt ist der Entwurf auf Platz drei von Margot Garutti (Kleinrinderfeld). Er zeigt eine Spirale mit elf Elementen ähnlich sich öffnender Blütenblätter. Sie stehen für die Stadtteile und verkörpern eine gemeinsame Dynamik. Kein Teil komme ohne das andere aus. Durch Beleuchtung vom Boden her könnte die Dynamik noch verstärkt werden, findet die Jury.
Der Jury gehörten neben Bürgermeister Ernst Stross und Stadtbaumeister Detlef Mohr auch Stadtsanierungsarchitektin Karin Zeese (Stuttgart), Sanierungsbeirat Erwin Full und Vertreter aller Stadtratsfraktionen an.
„Das letzte Wort hat der Stadtrat“, kündigte Bürgermeister Ernst Stross an. Das Ergebnis des Wettbewerbs werde eine große Rolle spielen. Angepeilt wird nun die Gestaltung des Kreisels gegen März. Verbunden war der Wettbewerb mit Preisgeldern von 750, 500 und 250 Euro.
Auch den anderen Teilnehmern dankte Bürgermeister Stross, darunter zwei Turnhouter Künstler. Luv van Zoom wollte den Kreisverkehr mit Wegweisern bis nach Amerika und Asien zum Mittelpunkt der Welt erklären und belegte dies mit Karten und Skizzen. Die Kreativität aller Teilnehmer belohnte die Stadt mit 200 Euro.
Die Ausstellung der Modelle ist während des Herbstmarktes am Wochenende und bis Ende Oktober im Hammelburger Rathaus aufgebaut.