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BAD KISSINGEN: Traditionsgeschäft in vierter Generation

BAD KISSINGEN

Traditionsgeschäft in vierter Generation

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    110 Jahre Herl: (von links) Seniorchefin Anneliese Betz, Mitarbeiterin Stephanie Herold und Geschäftsführerin Claudia Betz.
    110 Jahre Herl: (von links) Seniorchefin Anneliese Betz, Mitarbeiterin Stephanie Herold und Geschäftsführerin Claudia Betz. Foto: Foto: S. von Dobschütz

    Fachgeschäfte, die auch nach Generationen noch in Familienbesitz sind, gibt es in Bad Kissingen wenige. Das Haushaltswarengeschäft Herl (Kirchgasse 10), das heuer sein 110-jähriges Bestehen feiert, ist eines davon. Zwar heißen die Erben inzwischen Betz, aber der bekannte Firmenname Herl prangt noch immer in schnörkeliger Neonschrift über dem Schaufenster.

    Glasermeister Georg Herl eröffnete 1902 neben seiner Werkstatt in der Schulgasse ein Bilder-, Spiegel- und Glaswarengeschäft. Damals hatte Bad Kissingen seine Blütezeit. Kurgäste aus dem europäischen Hochadel, Patriziertum und Geldadel kamen zur jährlichen Sommerfrische ins Weltbad. Pensionen und Privatvermieter mussten sich mit hochwertigem Essgeschirr und Gläsern ausstatten.

    Georg Herl erkannte die Chance und erweiterte sein Sortiment um feines Porzellan. In den Dreißiger Jahren übernahmen die Töchter Margarete Betz und Lina Bürkel das längst erweiterte „Haus der Geschenke und des guten Hausrats“. Hausrat war damals noch Frauensache, weshalb die Ehemänner ihren eigenen Berufen nachgingen. Zwanzig Jahre später, 1953, ließen sich die beiden Unternehmerinnen das noch heute bestehende Geschäftshaus in der Kirchgasse bauen.

    1972 erbten deren Söhne Georg·Betz und Erich Bürkel das Geschäft. Bald wurde Betz alleiniger Inhaber, von vielen Kunden Herr Herl genannt. Er passte das Warensortiment dem Zeitgeschmack an. 1994 ging das 90 Quadratmeter große Traditionsgeschäft in vierter Generation an Sohn Thomas über. Seit drei Jahren ist nun dessen Ehefrau Claudia Betz (47) Geschäftsführerin.

    „Heute kaufen die Kunden mehr aus dem Bauch heraus“, weiß sie aus Erfahrung. „Wir erleben schnellere Wechsel.“ Deshalb muss sie mehrmals pro Jahr die Fachmessen besuchen, um das Angebot auch nach 110 Jahren immer auf neuestem Stand zu halten.

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