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Traum von einer Weinerlebniswelt Ramsthal

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Traum von einer Weinerlebniswelt Ramsthal

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    Haben Visionen für ein Hotel im Weinberg: Luis Ziller (Wangen) und
Thorsten Büttner (Ramsthal).
    Haben Visionen für ein Hotel im Weinberg: Luis Ziller (Wangen) und Thorsten Büttner (Ramsthal). Foto: FOTO PRIVAT

    Große Architekten wie Steven Holl haben internationales Aufsehen erregt. Und an welchen Vorbildern soll man sich ein Beispiel nehmen, wenn nicht an den Besten? Erst dann entfaltet sich die Kreativität, so dass Eigenständigkeit und Ausdruckskraft sich entwickeln können. Der architektonische Entwurf der Weinerlebniswelt Ramsthal ist ein Beispiel dafür.

    Die frisch gebackenen Architekten Thorsten Büttner aus Ramsthal und sein Studienkollege Luis Ziller aus Wangen im Allgäu haben als Sonderdiplomarbeit ihres Studiums einen Gebäudeentwurf eingereicht, der jahrhundertealte Weinbaukultur mit dem Zeitgeist des 21. Jahrhunderts verbinden will. Eine Realisierung steht zwar nicht zur Debatte, denn dafür wäre ein zweistelliger Millionenbetrag notwendig. Aber Träumen soll doch wohl erlaubt sein. Besonders bei aktuellen Themen wie diesen. Die beiden Absolventen entwerfen ein kühnes Gebäude in den Weinbergen, das nicht nur der Präsentation der Ramsthaler Weine dienen, sondern dem Kulturgut Wein einen außergewöhnlichen Rahmen bieten soll. Nicht als Produktionsstätte geplant, sondern als neues Raumerlebnis des Weines.

    In abstrahierter Form spielt das Gebäude auf einen Rebstock an und will im Innern all das zeigen, was rund um den Wein von Interesse ist. Ein Glasbau für viel Helligkeit ist verkleidet mit olivgrünem Lochblech. Durch die Ausstanzungen, die Weinlaub nachempfunden sind, ergeben sich interessante Lichtspiele. Hotel, Vinothek, Restaurant, Weinmuseum, Seminarraum, Wellnessbereich könnten in der Weinerlebniswelt Ramsthal Platz finden. Ein großzügiger Außenbereich bietet Platz für einen historischen Weingarten und für die alljährlichen Weinfeste. Ein Wasserlauf und das Grün der Bäume sollen dazu beitragen, dass die Besucher die Südsonne und den weiten Blick über das Tal genießen können.

    Dort, wo in der Realität der Pavillon in den Weinbergen steht, haben die beiden Architekten ihre Planung angesiedelt, das heißt, in bester Ramsthaler Lage. Ein großer Parkplatz im Schäfftal unterhalb der Anlage soll den Auto- und Busverkehr aus den Weinbergen heraushalten. Nur Hotelgäste könnten ihre Autos mit hinauf in eine Tiefgarage nehmen. Kleine luxuriöse Apartments würden die Anlage flankieren, ihre Architektur soll den Trauben nachempfunden sein, die am Rebstock hängen. Auch für das Weinmuseum haben sich Büttner und Ziller ein modernes Konzept ausgedacht. In zehn verschiedenen Weinstationen sollen sich die Sinne der Gäste auf Geschichte, Farbe, Duft und Struktur des Ramsthaler Weines einlassen.

    Mit dem Entwurf soll eine Kleingliedrigkeit zum Ausdruck gebracht werden, die sich der baulichen Struktur des Ortes Ramsthals sehr gut anpasst, so der 30-jährige Büttner. Der Sohn des Bürgermeisters der Gemeinde absolvierte eine Ausbildung zum Tischler, nach der Erlangung der Fachhochschulreife studierte er Innenarchitektur in Rosenheim und ab 2004 in München Architektur. Wie sein 28-jähriger Studienkollege arbeitet Büttner seit kurzem in einem Münchner Architekturbüro.

    Teamarbeit hält er für wichtig in seinem Beruf, das sollte auch in der gemeinsamen Arbeit an der Weinerlebniswelt Ramsthal zum Ausdruck kommen. Das Modell der Diplomarbeit ist momentan im Ramsthaler Rathaus untergebracht. Vorgestellt wurde es der Öffentlichkeit bei der Bürgerversammlung. Dort zeigten sich die meisten Betrachter sehr beeindruckt. Nur zur Farbgebung des Entwurfs wurde einzelne Kritik geäußert, das olivgrüne Lochblech würde Assoziationen zum Militär entstehen lassen. Das ganz in weiß gehaltene Modell lässt diesen Aspekt jedoch außer Acht und zeigt, wie gut sich die moderne bauliche Struktur in die Landschaft einfügt.

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    Auf der Internetseite der Gemeinde www.ramsthal.de kann man Anfang nächsten Jahres Informationen finden und sehen, wie eine solche Weinerlebniswelt der Gemeinde zu Gesicht stehen würde. Man muss eben träumen können, um die Wirklichkeit zu gestalten. Und wichtig ist dabei, so genau und deutlich zu träumen wie es die beiden jungen Architekten tun.

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