„Ich bin froh und dankbar, dass ich ein solches Alter erreichen durfte, obwohl mein Leben von Arbeit bestimmt war, erzählt die Jubilarin Dora Bencak, die heute im Werberger Weg in Wildflecken 90 Jahre alt wird.
Dora Bencak wurde 1922 in Einraffshof als viertes Kind von sechs Geschwistern der Eheleute Franz und Anna Martin geboren. Nachdem ihre Mutter 1931 verstorben war, heiratete ihr Vater Franz Anna Schroll. Aus dieser Ehe gingen nochmals sechs weitere Geschwister hervor, so dass zur Großfamilie Martin insgesamt zwölf Kinder gehörten.
Die Volksschule besuchte die Jubilarin in Schondra. Nach dem Schulabschluss arbeitete sie drei Jahre auf einem Gutshof in Einraffshof in der Landwirtschaft. Nach der Aufgabe dieses Hofes im Jahre 1939 fand sie in der Küche der „Staatlichen Domäne“, dem „Mönchshof“ bei Frankfurt, eine neue Arbeitsstelle. Dort arbeitete sie bis zum Jahr 1945.
Im Anschluss war sie für ein Jahr in einer Klinik in Würzburg angestellt. Im Jahr 1946 erfolgte der Umzug nach Wildflecken zu ihren Eltern, die hier eine kleine Landwirtschaft, zu der auch zwei Pferde gehörten, bewirtschafteten.
Im Jahr 1956 heiratete Dora ihren Zacharias Bencak. Aus der Ehe sind sieben Kinder hervorgegangen. Zwei Kinder, die schon vorher geboren wurden, gehören ebenfalls zur Familie. Von den insgesamt neun Geschwistern starben drei schon frühzeitig. Vor wenigen Wochen hat der plötzliche Tod ihrer Tochter Anita Dora Bencak und ihre Familie schwer getroffen.
Trotz der großen Familie hat Dora als Reinigungsfrau bei der Gemeinde Wildflecken im Hallenbad und bei den Amerikanern im Truppenlager bis zu ihrem Renteneintritt im Jahre 1988 gearbeitet. Zusammen mit ihrem 1988 verstorbenen Mann hat sie im Jahre 1969 ein Eigenheim im Werberger Weg in Wildflecken gebaut.
Hier wohnt sie noch heute mit ihren Söhnen Paul und Walter, die sich fürsorglich um ihre Mutter kümmern. Gratulieren werden ihr sechs Kinder, acht Enkel und vier Urenkel. Tochter Marianne ist in den USA verheiratet. Sie wird ihrer Mutter die Glückwünsche telefonisch übermitteln.
Heute blickt Dora trotz ihrer angeschlagenen Gesundheit in Dankbarkeit auf ein arbeitsreiches Leben mit vielen Höhen und einigen Tiefen zurück.