Was sich hinter der unscheinbaren Fassade verbirgt, ist die erste Indoor Paintball-Halle in Unterfranken. F.P.I. steht für Frank's Paintball Indoor und ist eine sprachliche Anlehnung an die amerikanische Ermittlungsbehörde FBI. „Der Name bleibt einfach in den Köpfen hängen“, erklärt Geschäftsführer Frank Sterrmann.
Der 24-Jährige spielt selbst seit über sechs Jahren Paintball. „Als ich vor rund einem Jahr das leer stehende Gebäude entdeckte, kam mir die Idee, eine Paintball-Halle zu errichten.“ Outdoor-Spielfelder gibt es bereits in Kirchheim bei Würzburg und zwischen Heustreu und Wollbach bei Bad Neustadt.
„Wir hatten einen sehr guten Start. Die Nachfragen häufen sich zusehends“
Frank Sterrmann F.P.I.-Geschäftsführer
Der Weg zur Eröffnung war jedoch steinig. „Bei der Bank wollte man mir keinen Kredit gewähren. Die dachten, das wird sowieso nix“, so Frank Sterrmann. Doch mit Unterstützung von Massive Entertainment, einem Großhändler für Paintball-Equipment, konnte sich der Ebenhausener am 20. September seinen Traum erfüllen. „Wir hatten einen sehr guten Start und die Nachfragen häufen sich zusehends“, erzählt er freudestrahlend.
Auf 1500 Quadratmetern und zwei Hallen können sich die Spieler austoben. Dabei hätte Paintball nichts mit Krieg spielen zu tun. „Im Grunde ist Paintball Völkerball mit Farbkugeln“, so der Geschäftsführer. Ziel sei es nicht, irgendwelche Kriegsszenarien nachzuspielen oder Menschen fiktiv zu töten. „Paintball hat mit Gewalt überhaupt nichts zu tun. Es geht mehr um Teamwork und taktisches Geschick“, so der Hobby-Paintballer. Man schieße den Gegner auch nicht ab, sondern markiere ihn lediglich mit dem Abfeuern von Farbkugeln.
Die Geschwindigkeit, mit der die Gelatinehülsen, die mit Lebensmittelfarbe gefüllt sind, aus dem so genannten Markierer geschossen kommen, ist jedoch mit 70 Stundenkilometer beachtlich. Aus diesem Grund müsse jeder Spieler eine Schutzausrüstung – eine Gesichtsmaske sowie einen Overall – tragen. Richtig gefährlich sei Paintball allerdings nicht, so der ehemalige Zeitsoldat Frank Sterrmann. „Vielleicht bekommt man mal einen blauen Fleck, aber wirklich weh tut man sich dabei nicht.“ Damit auch wirklich nichts passiert, sorgt ein Schiedsrichter, der so genannte Marshall, für einen fairen Ablauf auf dem Spielfeld.
Unterstützt wird der Jungunternehmer von seiner Mama Doris. Die ehemalige Sekretärin im Rhön-Klinikum kümmert sich um die Buchhaltung und bäckt dann und wann auch mal Kuchen für die Kunden. „Ich bin sehr stolz auf meinen Sohn. Wir sind alle wie eine große Familie“, so Doris Sterrmann.
Dass die Paintball-Halle schneller wieder geschlossen werden kann, als es ihm lieb ist, weiß Frank Sterrmann. Das Gebäude steht immer noch in Insolvenz-Verwaltung. Sterrmann hat die Räumlichkeiten lediglich gemietet. Sollte sich ein Käufer für das Gebäude finden, muss er entweder raus oder selbst zuschlagen.
Trotz alledem bleibt der junge Mann optimistisch und schmiedet schon neue Pläne: Neben der Paintball-Halle steht ein weiteres Gebäude leer. Anfang nächsten Jahres möchte er dort seine dritte Halle errichten.