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HAMMELBURG: Urenkelin des jüdischen Viehhändlers Max Hamburger auf Spurensuche

HAMMELBURG

Urenkelin des jüdischen Viehhändlers Max Hamburger auf Spurensuche

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    Die Familie Hamburger 1912 vor dem Anwesen Bahnhofstraße 10: Klara und Max Hamburger, links deren Töchterchen Bella mit Hausfräulein Ottilie Schreiner und Kindermädchen Maria Franz aus Westheim, im Fenster wohl Max' Vater Abraham Hamburger.
    Die Familie Hamburger 1912 vor dem Anwesen Bahnhofstraße 10: Klara und Max Hamburger, links deren Töchterchen Bella mit Hausfräulein Ottilie Schreiner und Kindermädchen Maria Franz aus Westheim, im Fenster wohl Max' Vater Abraham Hamburger. Foto: Foto: Archiv Kirchner

    Sie kam aus Dnver im US-amerikanischen Bundesstaat Colorado zur Spurensuche nach Deutschland – jenem Land, das ihr Urgroßvater Max Hamburger, ein jüdischer Viehhändler aus Hammelburg, 1938 auf Druck der Nationalsozialisten verlassen hatte.

    Nett, freundlich, unverkrampft zeigte sich Nicole Haas bei ihrem Besuch, zu dem der Geschichtskreis Hammelburg sie eingeladen hatte. Ihre Mutter Sharon war wegen einer Grippe zuhause geblieben. Dennoch reiste die 40-jährige Physiotherapeutin an: Sie habe dies ihrer Oma Hedwig, die im März 98-jährig gestorben ist, versprochen, erzählte Haas bei einem Empfang im Rathaus. Zum Abschluss des Gesprächs überreichte ihr Bürgermeister Ernst Stross zwei Bücher von Michael Mence, der seit 25 Jahren die Geschichte der Juden im Landkreis Bad Kissingen erforscht.

    Begleitet von weiteren Aktiven des Geschichtskreises hieß Josef Kirchner den Gast aus den USA mit einem Blumenstrauß willkommen. Petra Kaup-Clement begleitete sie zur Fahrradhandlung Sell in die Bahnhofstraße 10, jenem Haus, in dem die Familie Max Hamburger gelebt hatte, eh sie 1938 über Frankfurt in die USA emigrierte.

    Deren Vorfahren lebten seit dem 17. Jahrhundert in Hammelburg unter dem Namen „Feibel“, wurden aber 1671 von einem Fürstabt aus dem Hochstift Fulda ausgewiesen. Als sich 1811 alle jüdischen Familien neue bürgerliche Namen geben mussten, entschied sich Abraham Feiber für „Hamburger“. Er zählte zu jenen 24 jüdischen Männern, die in dieser Zeit in Hammelburg leben durften. Zehn Angehörige sind auf dem Friedhof in Pfaffenhausen begraben, den Nicole Haas auch besuchte.

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