Dass die behinderten Bewohner zusammen mit einigen nichtbehinderten Mitarbeitern der Lebenshilfe-Werkstatt zwei Fußballmannschaften aufstellten, geschah jetzt bereits im dritten Jahr. Doch erstmals fand das Spiel nicht in Nüdlingen, sondern in Reichenbach statt.
Und weil die letzten beiden Male immer das Nüdlinger Wohnheim gewonnen hatte, warf man jetzt die Bewohner beider Wohnheime, die sich aufstellen lassen wollten, zusammen und loste zwei Mannschaften von je elf Mann aus, die gegeneinander antraten. So hieß es dann heuer nicht Nüdlingen gegen Kissingen, sondern Rot gegen Gelb.
Viel Engagement
Beide Mannschaften konnten den Anpfiff kaum abwarten. Kein Wunder, dass die rund 50 Zuschauer auf dem Waldsportgelände des FC Teutonia Reichenbach dann auch ein lebhaftes Spiel mit viel Engagement und Körpereinsatz erlebten. Böse Fouls gab es keine. Aber so mancher Behinderte oder Nichtbehinderte verausgabte sich dermaßen, dass mitunter ein kleine Verschnaufpause am Spielfeldrand vonnöten war.
Dass sich in beiden Mannschaften lediglich Männer aufstellen ließen - natürlich sind auch Frauen in den Wohnheimen und in der Werkstätte der Lebenshilfe -, lag wohl in der Natur der Sache dieses doch recht robusten Sportes.
Gespielt wurde zwei mal 30 Minuten. Allerdings nicht über die ganze Platzlänge, sondern quer über den Platz. Freilich war Dabeisein hier alles. Doch gewinnen wollten Rot und Gelb beide. Es ging 4:1 für Rot aus.
Für alle jede Menge Gaudi
Doch nicht nur bei dem mittlerweile schon fast traditionellen Fußballspiel gab's für Behinderte und Nichtbehinderte jede Menge Gaudi. Schließlich war das Match umgeben von einem bunten und reichhaltigen Programm. Denn erstmals wurde das Fußballspiel als Teil eines großen spätsommerlichen Sportfestes der Lebenshilfe ausgetragen.
Bei zahlreichen sportlichen Wettkämpfen konnten die Behinderten und Nichtbehinderten ihre sportliche Fitness aber vor allem ihre körperliche Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Besonderer Beliebtheit erfreute sich das Eierlaufen, das - streng genommen - seinen Namen nicht verdient hatte. Nicht weil hier nicht gelaufen und mit dem Löffel balanciert wurde, sondern weil bei dieser diffizilen Disziplin keine Eier zum Einsatz kamen. Sondern Kartoffeln. Und zwar aus Sicherheitsgründen, wie es hieß. Doch alle machten mit beim Kartoffel-Laufen und bekamen hernach die gebührende Urkunde.
Gelungener Nachmittag
Dass alle Freunde und Bekannte der Lebenshilfe-Werkstatt in Nüdlingen samt den Familienangehörigen einen in jeder Hinsicht gelungen Nachmittag auf dem Reichenbacher Rasenplatz verbrachten, lag freilich nicht zuletzt daran, dass sogar das Wetter bei dieser Veranstaltung mitspielte, die sicherlich eine gelungenes Aktion zum unverkrampften Umgang von Behinderten und Behinderten war.